Kroatisches Kulturgut
Aussterbender Ostereierbrauch aus Reinersdorf/Žamar
Noch wird es von Helene Csandl gepflegt. Aber abgesehen von ihr droht das typische Reinersdorf-kroatische Brauchtum des Ostereier-Dekorierens mit Wachs (Pisanice hrjavke) langsam auszusterben.
Wachs, Feder, Farbe
Csandl ist die einzige im Dorf, die noch eine größere Zahl von Ostereiern dieser Art hergestellt hat und noch immer herstellt. "Das Ei wird mit heißem Wachs beschrieben, ich verwende eine Redisfeder. Dann wird es in die Farbe getaucht, und dann wird das Wachs heruntergewischt", beschreibt es Csandl. Übrig bleiben die Umrisse der Schriftzüge, Glückwünsche und Zeichenmotive, die zuvor mit Wachs aufgetragen wurden.
Brauchtum von früher
In früheren Zeiten wurden die Burschen von den Mädchen im Tausch gegen einen Kirtagstanz mit den pisanice beschenkt. Auch von Großmüttern, Müttern, Patinnen, Tanten oder Nachbarn wurden sie weitergegeben.
"Volle Eier mussten langsam gekocht werden, bis sie hart waren. Sie durften keinen Sprung oder kleinen Haarriss haben. Erst als man mit Osterstrauch und Deko begann, wurden die Eier in der jetzigen Form hergestellt", erzählt Csandl.
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