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Glasinger auf der Suche nach schwindenden Spuren des Kroatischen
28. August 2021, 14:02 Uhr
Wer weiß heute noch, dass Steinfurt, St. Nikolaus oder Sulz einst kroatische Orte waren? Kaum jemand. Dass Heugraben vor 120 Jahren noch zu 94,7 % kroatischsprachig war oder dass bis 1966 in Großmürbisch kroatische Messen gelesen wurden, klingt aus heutiger Sicht schon fast exotisch.
Einstigen kroatischsprachigen Hochburgen nachzuspüren, hat sich der pensionierte Lehrer Franz Osztovits aus Glasing zum Ziel gesetzt. In seinem neuen zweisprachigen Buch "Spurensuche im Südburgenland - Po slijedi Hrvatov u južnom Gradišću" widmet er sich zwei Gegenden: der Vlahija/Walachei an den Südhängen des Günser Gebirges und Teilen des Bezirks Güssing. Osztovics fasst die Ortsgeschichte zusammen, gibt jeweils einen zeitlichen Abriss über den Rückgang des Kroatischen und hält heute noch Sichtbares wie Aufschriften, Kircheninventar oder typische Nachnamen fest.
In der Vlahija mit Dörfern wie Weiden, Rumpersdorf, Ober- und Unterpodgoria spielt das Kroatische heute noch eine deutlich größere Rolle. Auch in Orten wie Althodis, Zuberbach oder Miedlingsdorf hat Osztovics noch jede Menge Spuren gefunden. In Rauhriegel tut man sich hingegen schon schwer. Von den 18 verbliebenen Dorfbewohnern spricht heute keiner mehr Kroatisch. Aber dafür kamen aus Allersgraben, wo heute nur noch knapp 40 Menschen wohnen, insgesamt vier Priester mit dem Namen Osztovics.
"Spurensuche im Südburgenland - Po slijedi Hrvatov u južnom Gradišću" ist von der Arbeitsgemeinschaft kroatischer Kommunalpolitiker im Burgenland herausgegeben worden und dort um zehn Euro auch beziehbar.
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