Jägerbataillon 19
Güssinger Kommandowechsel in Corona-Zeiten
Oberst Markus Höfler hat als Nachfolger von Thomas Erkinger das Kommando über das Jägerbataillon 19 in der Güssinger Montecuccoli-Kaserne übernommen.
BEZIRKSBLATT: Was sind als Bataillonskommandant Ihre Ziele für das heurige Jahr?
MARKUS HÖFLER: In erster Linie die Weiterentwicklung der militärischen Fähigkeiten, beispielsweise im Ortskampf, gegen subversive Gegner oder beim Einsatz geschützter Fahrzeuge. Wir bereiten neue Miliz-Waffenübungen ab April vor sowie den Auslandseinsatz einer Jägerkompanie, der im Oktober im Kosovo beginnt. In Güssing werden im Oktober 160 Grundwehrdiener einrücken.
Wie gehen Sie an Ihre neue Aufgabe heran?
Es ist ein riesiges Glück, einen so professionell geführten Verband zu übernehmen. Ich mache das gerne.
Wie ist das Jägerbataillon 19 in der Covid-19-Bekämpfung eingesetzt?
Wir waren und sind bei der Test-Unterstützung in Wien, in Oberwart und Heiligenkreuz dabei. Wo Not am Mann ist, unterstützen wir die zivilen Behörden, es ist aber nicht unsere vorrangigste Aufgabe.
2020 war erstmals die Miliz im Corona-Einsatz. Welche Erfahrungen hat das Heer damit gemacht?
Für den Imagegewinn war es positiv, eine Herausforderung war es allerdings nicht.
Wie beteiligt sich das Heer am Assistenzeinsatz an den südburgenländischen Außengrenzen?
Derzeit ist eine Kompanie aus Amstetten im Südabschnitt im Einsatz, um die Behörden gegen illegale Einwanderung und bei Gesundheitsaufgaben zu unterstützen. Damit, dass unser Jägerbataillon 19 wieder angefordert wird, ist ab 2022 zu rechnen.
Ihr Vorgänger Thomas Erkinger hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wie veraltet der Fuhrpark und die Ausrüstung teilweise sind. Erwarten Sie Besserung?
Das erhöhte Heeresbudget wird hoffentlich den Investitionsstau abbauen. Ab heuer sollen die alten Puch G und Pinzgauer-Fahrzeuge schrittweise ersetzt werden, die teilweise über 50 Jahre alt sind. Für die Mannes-Schutzausrüstung sind neue Helme, Overalls und Schutzhandschuhe angekündigt. Güssing soll außerdem einen neuen Container für die ABC-Ausbildung bekommen.
Wie wirkt sich die Corona-Situation im Jägerbataillon 19 aus?
Es gibt in der Kaserne keine öffentlich zugänglichen Veranstaltungen, keine Angelobungen außerhalb, das Soldatenheim ist abends gesperrt. Es werden ständig Tests durchgeführt, die Belegung der Zimmer und bei Mannschaftstransporten wurde aufgelockert. Die Ausbildung wird aber in vollem Umfang durchgeführt. Durch gute Organisation lässt sich vieles lösen.
Welche Maßnahmen haben Sie aufgrund der Video- und Party-Affäre in der Kaserne gezogen?
Ich habe umgehend das Ermittlungsverfahren eingeleitet und habe die vorläufigen Dienstenthebungen verfügt. Die Disziplinarverfahren bei den zuständigen Disziplinarbehörden laufen.
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