Corona-Lage spitzt sich zu
Viele Operationen im Krankenhaus Güssing werden verschoben

- Geplante Operationen im Spital Güssing werden ab sofort verschoben, um genug Personal und Betten für Corona-Intensivpatienten zur Verfügung zu haben.
- Foto: Martin Wurglits
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Die vier burgenländischen Landesspitäler haben begonnen, planbare Operationen zu verschieben. Grund ist die sich zuspitzende Corona-Situation mit stark steigenden Infektionszahlen.
Intensivpflege muss gewährleistet bleiben
"Alle Prognosen sagen auch für die kommenden Wochen stark steigende Infektionszahlen voraus. Es geht daher darum, Kapazitäten an Betten und Personal freizuhalten, um mehr Covid-19-Patienten betreuen zu können. Damit werden mehr Intensivmediziner und intensivmedizinisch geschultes Pflegepersonal auf den Intensivstationen verfügbar sein", erläutert Leo Szemeliker, Sprecher der Krankenhausgesellschaft KRAGES.
Notoperationen bleiben
Die Entscheidung, welche Operationen verschoben werden, treffen die jeweiligen Spitalsabteilungen mit der ärztlichen Leitung. "In jedem Einzelfall erfolgt eine medizinische Entscheidung", versichert Szemeliker. "Akutoperationen, lebensrettende Eingriffe und Tumoroperationen werden aber weiterhin vorgenommen."
Auch der Umstand, ob eine Operation bereits vorher einmal verschoben wurde, spiele eine Rolle. Ziel sei, dass solche Eingriffe nicht auch noch ein zweites Mal abgesagt werden müssen, so Szemeliker. "Wir verstehen in jedem einzelnen Fall, dass so eine Situation für den Patienten unangenehm ist."
Zwölf Patienten im Spital Güssing
Mit der Zahl der Infektionen steigt auch die Zahl der Fälle, die im Spital behandelt werden müssen. Mit Stand von heute, Donnerstag, befinden sich bereits zwölf Covid-19-Patienten im Krankenhaus Güssing. Vier von ihnen liegen auf der Intensivstation.
Weniger Spitalsbesuche
Um das Infektionsrisiko in den Spitälern einzudämmen, wurden die Besuchsgelegenheiten weiter eingeschränkt. Besuche bleiben möglich, aber nur von zwei registrierten Personen pro Patient. Der Besuch kann nur nach telefonischer Voranmeldung und nur zwischen 14.00 und 16.00 Uhr erfolgen. Er darf maximal eine halbe Stunde dauern. Ausnahmen sind Besuche rund um Geburten, Besuche von Kindern und Jugendlichen, Besuche in Palliativsituationen sowie für Verabschiedungen.
Schnelltests am Eingang
Ein Antigen-Schnelltest ist für alle Besucher verpflichtend. Er kostet fünf Euro und ist beim Eingang bar zu bezahlen. Die Wartezeit beträgt rund 20 Minuten. Jede Besucherin und jeder Besucher bekommt außerdem eine FFP2-Atemschutzmaske ausgehändigt.
Die KRAGES ersucht, die Akut-Ambulanzen nur in Notfällen aufzusuchen. Wegen Wünschen nach Covid-Tests möge sich die Bevölkerung an die Telefonnumer 1450 sowie an Hausärztinnen und Hausärzte wenden.
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