Serie "So bio ist das Burgenland"
Bauernhof Hoffmann in Tobaj wirtschaftet seit 24 Jahren bio
Als Werner und Ilse Hoffmann 1995 ihren konventionellen Landwirtschaftsbetrieb in Tobaj auf biologische Wirtschaftsweise umstellten, gehörten sie im Bezirk Güssing zur ersten Welle von Bio-Bauern. "Ich wollte gesünder produzieren und mich nicht mehr mit der Chemie abkämpfen, in Schutzkleidung und mit Atemschutz arbeiten", beschreibt Werner Hoffmann seine damalige Motivation.
Keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel
"Bio" zu produzieren, bedeutet aber auch, geringere Erträge zu erwirtschaften und einen ziemlichen Arbeits-, Kontroll- und Aufzeichnungsaufwand zu haben. Hoffmann verzichtet seit 24 Jahren auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel. "Gegen Beikräuter wie Ampfer, Knöterich oder Ambrosia arbeiten wir mit Hacken und Striegeln, aber auch mit angepasster Fruchtfolge."
Die geringeren Hektarerträge gleichen Förderungen aus dem Umweltprogramm ÖPUL teilweise aus. "Über den Verkaufspreis wäre das nie möglich", ist sich Hoffmann sicher.
Standbein Bio-Getreide
Auf dem Betrieb, den seit heuer Tochter Ramona führt, werden vorwiegend Speisegetreide, Weizen, Roggen, Dinkel und Soja angebaut. Lieferverträge mit dem Bio-Großhandel sichern den Absatz. Aus den Ölkürbissen wird biologisches Kernöl gepresst.
Standbein Streuobstverwertung
Zweites Standbein der Hoffmanns ist die Streuobstverwertung. Was die traditionellen Obstsorten hergeben, wird zu Likören verarbeitet, zu Schnäpsen gebrannt oder zu Saft gepresst. Die Trauben aus seinem Weingarten in Winten macht Hoffmann zu Uhudler und Uhudler-Frizzante. Der Bauernmarkt in Oberwart, der Güssinger Adventmarkt, Bio-Feste, Bauernläden und Gastronomie sind die wichtigsten Verkaufsstätten.
Die Wünsche für die Zukunft? "Dass bei den Konsumenten das Umdenken nach gesunden Lebensmitteln weitergeht", sagt Ramona Hoffmann. "Und dass der Verwaltungs- und Bürokratieaufwand verringert wird", ergänzt Papa Werner.
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