Berlakovich und SJ einig
Burgenländischer Widerstand gegen Südamerika-Freihandel
Im Burgenland wächst der Widerstand gegen den geplanten Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay.
Bäuerliche ÖVP-Ablehnung
Im Rahmen eines Pressegesprächs in Güssing kündigte NR-Abg. Nikolaus Berlakovich (ÖVP) an, im Nationalrat gegen das Abkommen stimmen zu wollen. Er wisse sich damit eins mit allen bäuerlichen Mandataren innerhalb der ÖVP.
"Südamerikanische Großfarmen können unter gänzlich anderen ökologischen und ökonomischen Bedingungen deutlich billiger produzieren", so Berlakovich. "Es kann nicht sein, dass europäische Landwirte internationalen Handelsinteressen geopfert werden und gleichzeitig der Klimawandel verschärft wird."
SJ-Protest unter dem Galgen
Die Sozialistische Jugend (SJ) des Burgenlandes protestierte in Eisenstadt aktionistisch. Jugendliche mit einer Schlinge um den Hals unter einem Galgen warnten vor den klimaschädigenden Auswirkungen des ausgeweiteten Freihandels.
Das Abkommen schade aufgrund vermehrter Importe von "Billigfleisch" heimischen Bauern und treibe die CO2-Emissionen in die Höhe, sagte SJ-Bundesvorsitzende Julia Herr, die bei der kommenden Nationalratswahl auf Platz sieben der SPÖ-Bundesliste kandidiert.
Zollabbau soll Freihandel fördern
Das EU-Mercosur-Abkommen hat den Abbau von Zöllen zum Inhalt. Zölle auf Agrarprodukte aus Südamerika für die EU sollen abgebaut werden, Zölle auf europäische Industrieprodukte für Südamerika im Gegenzug ebenso. Das Abkommen wurde von EU-Kommision ausverhandelt, allerdings muss es von allen 28-EU-Staaten ratifiziert werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.