Direktträger-Trauben
Sturm im Uhudlerglas weht aus Brüssel ins Burgenland
BRÜSSEL/EISENSTADT. Ein mögliches Ende für den Uhudler, ausgelöst aus Kreisen der Europäischen Union, wittern die Grünen. "Während die EU-Kommission eine weitgehende Liberalisierung und damit die Existenz von Direktträgerweinen sichern will und das EU-Parlament den status quo erhalten möchte, will der EU-Ministerrat die Uhudler-Trauben aus entsprechenden Verordnung streichen", warnt Landwirtschaftssprecher LAbg. Wolfgang Spitzmüller.
"Das ist eine Phantomdiskussion", entgegnet Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich (ÖVP). "Der Uhudler ist nicht in Gefahr", betont auch sein Parteikollege EU-Abgeordneter Christian Sagartz. "Er kann unabhängig von der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik als Obstwein vermarktet werden, und die Vermarktung von Obstwein ist rein nationale Kompetenz. Zwar sind die meisten Trauben, aus denen der Uhudler gemacht wird, EU-weit für den Weinbau zugelassen, aber eben nicht alle. Deshalb darf der Uhudler nicht Wein heißen und wird nicht von der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik geregelt."
Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) hingegen lehnt die Klassifizierung als Obstwein ab. "Das würde das Ende des Uhudlers als Wein bedeuten und ist des identitätsstiftenden Kultgetränks auf keinen Fall würdig." Dunst wies darauf hin, dass es seit dem neuen Pflanzrechtsregime 2016 und der Zulassung der Direktträgersorten in den Bezirken Güssing und Jennersdorf einen Zuwachs bei der der Anbaufläche für Uhudler-Reben gegeben habe.
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