Schulterschluss schafft zusätzliche 200 Plätze für Flüchtlinge
Weg von kalten Quoten und hin zu einer echten Fürsorge zugunsten jener Menschen, die auf der Flucht sind – das fordert Soziallandesrätin Christine Baur. „Es geht nicht um Quoten und es geht auch nicht darum, ob das Land zusätzliche Flüchtlinge aufnimmt – das ist angesichts der Meldungen aus den Kriegsschauplätzen dieser Erde keine Frage des Wollens, sondern ein Gebot der Stunde“, stellt Baur klar. Aus diesem Grund kamen im Büro der Landesrätin heute der Tiroler Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf und der Wipptaler Planungsverbandsobmann Alfons Rastner mit Caritas-Direktor Georg Schärmer und Michael Kerber vom Diakonie-Flüchtlingsdienst auch Vertreter von kirchlichen Institutionen zusammen, um die Frage der Unterbringung von Flüchtlingen in Tirol zu erörtern.
In Kürze 100 Plätze verfügbar
Das Ergebnis des Runden Tisches kann sich sehen lassen: In Kürze können 100 zusätzliche Plätze geschaffen werden und bis Ende des Jahres werden insgesamt 2.000 Plätze zur Verfügung stehen. „À la longue wollen wir 300 Plätze mehr einrichten, um auch für einen akuten Bedarf gerüstet zu sein“, berichten Baur, Schöpf und Schärmer.
Die Suche nach weiteren Unterkünften gehe aber weiter. „Es wird ein gemeinsamer Brief des Bischofs und mir an die Pfarren ergehen, mögliche Unterkünfte zu melden und vor allem auch das Thema Flüchtlinge positiv zu begleiten“, kündigt Schärmer an.
Beschäftigungsmöglichkeiten ausbauen
„Das Land hat Flüchtlingsunterkünfte in entsprechender Qualität zur Verfügung zu stellen. Für eine adäquate Betreuung der Flüchtlinge müssen allerdings vonseiten des Bundes die Tagsätze in der Grundversorgung erhöht werden“, fordert Baur. Auch asyl- und fremdenrechtlichen Verfahren sollen schneller eingeleitet und abgewickelt werden. Hier sieht die Soziallandesrätin eine Bringschuld beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Baur, Schärmer und Schöpf die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für AsylwerberInnen: „Den Flüchtlingen ist derzeit per Erlass des Bundes der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt. Sie dürfen kein ordentliches Beschäftigungsverhältnis eingehen und können nur Saisonnierstätigkeiten und gemeinnützige Hilfstätigkeiten verrichten. Wir appellieren an den Bund, den Flüchtlingen eine Möglichkeit der Beschäftigung zu gewähren, wie sie im Ausländerbeschäftigungsgesetz ohnehin vorgesehen ist“. In diesem Zusammenhang wird im Herbst eine Landtagsenquete abgehalten.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.