Kraftwerksverbauung
Anrainer wollen den Amtsbach retten

Die Anrainer der Recheisstraße, Schweygerstraße und Scheidensteinstraße wollen den Bau eines Turbinenkraftwerks beim Amtsbach stoppen. | Foto: BI Rettet den Haller Amtsbach
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  • Die Anrainer der Recheisstraße, Schweygerstraße und Scheidensteinstraße wollen den Bau eines Turbinenkraftwerks beim Amtsbach stoppen.
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Das Projekt einer Kraftwerksverbauung im Bereich Haller Amtsbach wurde kürzlich bei der BH Innsbruck eingereicht. Doch die Anrainer wollen sich gegen den geplanten Bau dagegen stemmen.

HALL. Der Haller Amtsbach ist das letzte frei fließende Gewässer im Haller Kerngebiet. Im Jahr 2015 sammelte die Bürgerinitiative „Rettet den Haller Amtsbach" 432 Unterschriften gegen ein neues Turbinenkraftwerk. Trotzdem wurde nun das Projekt einer Kraftwerksverbauung bei der BH Innsbruck eingereicht. Die Anrainerbewegung möchte nicht, dass der Großteil des Wassers in einer Druckrohrleitung verschwindet, und schon gar nicht, dass mitten im Wohngebiet der Haller Recheisstraße, Schweygerstraße und Scheidensteinstraße ein privates Turbinenkraftwerk errichtet wird. „Der Amtsbach in seiner jetzigen Form schafft ein lebenswertes Mikroklima für alle Anrainer und ist eine Bereicherung für das Haller Ortsbild", so der Initiativensprecher Johannes Fischler, der versucht, eine Parteienstellung aufgrund eines Verschlechterungsverbots zu erwirken.

Neu-Verlegung

Der Absamer Unternehmer Hubert Knapp, Obmann der Amtsbachgenossenschaft und Betreiber mehrerer Kleinkraftwerke, möchte mit dem neuen Turbinenkraftwerk Strom erzeugen. Vorgesehen ist die Adaptierung des bestehenden ursprünglichen Fassungsbauwerkes für den Anschluss einer neuen Druckrohrleitung, die Neuverlegung einer Druckrohrleitung sowie die Errichtung eines Maschinenhauses samt Triebwasserrückgabe in den bestehenden kanalisierten Verlauf des Amtsbaches. Damit würde der Großteil des Wassers für die Anrainer verschwinden. Laut Knapp ist die Amtsbachgenossenschaft in der Pflicht, das westseitige Bachgerinne zu sanieren. Im BB-Gespräch hält der Obmann fest: „Man muss das Projekt längerfristig denken. Sollte eine Umsetzung nicht möglich sein, dann lasse ich es sein. Allerdings ist aufgrund der schlechten Situation der Bauwerke Gefahr im Verzug. Meinen Nachkommen will ich kein Gerümpel hinterlassen", so Knapp, der bestrebt ist, den Haller Gießen mit einem guten Zufluss zu versorgen. Ein weiteres Problem seien auch die angelegten Kleingärten von Anrainern, die damals direkt auf den Altbestand darauf bebaut wurden. Die Frage der Zuständigkeit sei jedoch noch zu klären. Hier nimmt Knapp die Anrainer in die Pflicht, ihren Teil dazu beizutragen. Speziell Bauwerke wie Ufermauern, Turbinenschächte und Einlaufschächte seien laut Bescheid (2018) zu entfernen. Für ein konstruktives Gespräch mit den Anrainern und Beteiligten zeigt sich Knapp gesprächsbereit, um eine gute Lösung herbeizuführen, erklärt der Obmann.

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Stadt wusste von nichts

Auf BB-Nachfrage bei der Stadt Hall erklärt Bgm. Eva Posch: „Die Stadt Hall weiß offiziell von so einem Projekt noch gar nichts. Allerdings bin ich von den Anrainern informiert worden und kann die Aufregung gut verstehen. Sollte die Stadt hier zur Mitsprache kommen, werde ich mich dafür einsetzten, dass dieses Projekt nicht kommt, weil ich kein öffentliches Interesse erkenne", so die Bürgermeisterin.

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