Theaterkritik – “Der Frosch und das Prinzickchen”
“Froschkönig reloaded”

Bezaubernde Märchenproduktion mit “Der Frosch und das Prinzickchen” mit der Kolpingbühne Hall. | Foto: Samuel Pfohl
  • Bezaubernde Märchenproduktion mit “Der Frosch und das Prinzickchen” mit der Kolpingbühne Hall.
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Bezaubernde Märchenproduktion mit “Der Frosch und das Prinzickchen” mit der Kolpingbühne Hall.

Es war einmal … ein Märchen der Gebrüder Grimm namens „Froschkönig“. Aber Priska Zimmermann wollte diesen Literaturklassiker weiterspinnen und ersann eben das für die Haller Kolpingbühne geschriebene Stück, wobei sie auch gleich die Spielleitung übernahm (Assistenz Eva Pichler).

Abgesehen von einer munteren Kinderschar (2 Buben, 5 Mädchen, hoffentlich korrekt gegendert), die als Glühwürmchen die Publikumsherzen wärmten, waren es 5 Damen & 6 Herren (s. oben), welche ihre ihnen zugeteilten Rollen mit sichtlicher Spielgaudi erfüllten. Mit mehreren Szenenvorhängen und einer Pause wickelte sich das Stück in ca. 1 ½ Stunden in verschiedenen Tempis ab, was der Aufmerksamkeit des vorwiegend sehr jungen Publikums und wohl auch der vielfach begleitenden Omis & Opas spürbar zuträglich war. Da wechseln sich turbulente und furchterregende Begegnungen mit ruhigen Bildern ab, auch Spannung und angenehmes Staunen – und am Schluss soll, muss ja, ein gutes Ende folgen.

Geschichts- und Sachunterricht kommen quasi auch nicht zu kurz, manche Benamungen sind historisch aufgeladen – wohl nur zum Gaudium der Eingeweihten; aber auch Kindern unbekannte Objekte, wie z.B. ein Ziehbrunnen, erweitern spielerisch die Kenntnisse der Kleinen.

Peter Grassl macht eine gute Figur als König Ferdinand (ja, so Chefs anderswo können’s eben), Katrin Gostner besteht glänzend ihren Part als Königingemahlin Isabella (und in einer 2. Rolle als Leuchtschnecke Lumos), Hannes Purner als Prinz Philipp und frischem jungem Verliebten könnte man wünschen, sich mutiger freizuspielen, Rebekka Grassl hat sich da als Prinzessin Johanna schon vorausbewegt, genau so Helena Messner , die echt ätzend die kaltherzige Prinzessin Katharine verkörpert, der wohl auch der Titel „Prinzickchen“ geschuldet ist. Gregor Gostner glaubt man gerne den loyalen Diener Heinrich, Momo Welsch verzaubert und zaubert mit Geschick die Figur der Waldfee Mirandola, Martin Posch und Sabine Aichholzer sind die wachsamen Fledermäuse Tilio & Vesper, Matthias Stock ist des Königs gehorsamer Diener. Florian Margreiter kann mit Elan, lustvollem Spiel und eloquentem Sprachgebrauch durchgehend der zentralen Figur des Frosches gerecht werden. Und da sind noch die beeindruckenden Bühnenbilder, wunderschöne Roben und eine geschickte Lichtregie (Franz Kronberger), Musik von Johannes Arnold und Niko Schoner.

Da kann man nur sagen: hingehen und sich freuen am Märchen, das immer wieder eine Auferstehung erlebt.

Eine Theaterkritik von Peter Teyml

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