Für immer Aichner

Sabine Grutsch vom BEZIRKSBLATT Telfs mit dem Autor. | Foto: Larcher
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Ob der gebürtige Osttiroler Bernhard Aichner, der jetzt in Innsbruck lebt und wirkt, seine Kraft immer noch aus den in seinen Jugendjahren heiß geliebten „Dreh und Drink“ schöpft oder die geballte Power jetzt nur mehr in seine Krimis einbaut, weiß man nicht. Was man aber genau weiß ist, dass der Krimi- und Thriller-Autor ein begnadeter, genialer und wortgewandter Kopf ist, der mit seinem neuesten Buch „Totenfrau“ den gesamten, besonders aber auch den internationalen Buchmarkt, so richtig aufwirbeln wird.
„Totenfrau“ handelt von Bestatterin Blum, deren wundervolles Leben sich durch den Unfalltod ihres geliebten Mannes von einem Tag auf den anderen in eine Gefühls-Achterbahnfahrt verwandelt, die von tiefer Trauer, großem Leid, blutrünstigem Mord und bitterböser Rache geprägt ist. Blum muss man bewundern, bemitleiden, fürchten und lieben. Ein Thriller-Wunderwerk vom Meister Bernhard Aichner. Wir haben den Autor zum Interview getroffen.

BB: „TOTENFRAU“ ist Ihr erstes Buch, das von einem deutschen Verlag auf den Markt gebracht wird. Wie kam diese Beziehung zustande?
BA: Ich habe vor 2 Jahren den Beschluss gefasst, mir einen großen deutschen Verlag zu suchen und bin dann über eine Literaturagentur zum „btb-Verlag" gekommen. Ich hatte das Glück, dass mehrere Verlage das Buch wollten und ich mich entscheiden durfte. Die Entscheidung für „btb“ war goldrichtig, dieser wunderbare Verlag ist bereit für dieses Buch alles zu tun, damit TOTENFRAU ein großer Erfolg wird.

BB: „TOTENFRAU“ wurde schon vor dem Erscheinen international verkauft, u.a. USA, England, Norwegen, Italien, Niederlande und Polen - ist das der verdiente internationale Durchbruch?
BA: Frankreich ist mittlerweile auch noch dazu gekommen. Jeder Autor hat wohl den Wunsch, irgendwann einen internationalen Bestseller zu schreiben, ich habe mich mit allen Kräften darum bemüht. Dass dies jetzt wirklich eintreten wird, übersteigt meine kühnsten Träume. Ich reite im Moment wie durch ein Märchen und bin sehr beglückt und dankbar über die gesamte Entwicklung.

BB: Auch einen Kinofilm-Deal soll es bereits geben?
BA: Ja, es gibt eine Produktionsfirma in Berlin, die im Moment auf Hochtouren daran arbeitet, alles in die Gänge zu bringen. Es werden Produktionspartner in verschiedenen Ländern gesucht sowie ein Regisseur. Irgendwann darf ich mich dann ins Kino setzen, da steht dann ganz groß „Totenfrau“ auf der Leinwand, das wird toll!

BB: In Ihren Max Broll Krimis sind die Hauptakteure männlich, im neuesten Werk weiblich, warum?
BA: Das wollte ich immer schon einmal tun, habe es aber in den sieben Büchern davor nie in Angriff genommen. Jetzt habe ich mich endlich getraut. Es ist ja nicht ohne, sich als Mann in eine Frauenfigur hinein zu versetzen. Es scheint mir aber, nach weiblicher Rückmeldung, gelungen zu sein.

BB: Auf Grund von Recherchezwecken haben Sie ein halbes Jahr bei einem Bestatter gearbeitet - was konnten Sie daraus mitnehmen?
BA: Die Arbeit dort war sehr wichtig für das Buch, nicht nur, um die Tätigkeiten der Bestatterin richtig beschreiben zu können, auch um die Gefühle rund um den Tod und die Totenarbeit besser zu verstehen. Diese aufregende Erfahrung hat auch mein Leben bereichert und mir ein bisschen die Angst vor dem Tod genommen.

BB: Wo holt man sich Inspirationen für einen bitterbösen und packenden Thriller?
BA: Die Inspiration liegt auf der Straße, steht in der Zeitung, steht in den Gesichtern der Leute, mit denen ich manchmal zu tun habe. Es sind Geschichten, die in der Welt herum schwirren und irgendwann einmal bei mir landen. Und da ist mein Topf an Phantasie, den ich in meinem Kopf habe. Und ich bin sehr froh, dass er immer gut gefüllt ist.

BB: Wie lange haben Sie an diesem Buch gearbeitet?
BA: Ich würde sagen 1,5 Jahre. Es war eine wunderschöne Zeit. Schreiben ist für mich das Schönste nach der Liebe.

BB: Wenn Sie ihr Endprodukt lesen, ist es so geworden, wie Sie sich das zu Beginn des Schreibens vorgestellt haben?
BA: Ich bin beim Schreiben einer, der vorher sehr viel plant, überlegt und sich während des Schreibens an den Ablauf hält, darum ist es am Ende, wenn es mir gelingt, dass alle Fäden wieder zusammen führen, eigentlich meistens so, wie ich mir das gewünscht habe. Das Buch muss spannend sein, eine gute Geschichte beinhalten, die in einer schönen Sprache erzählt wird, dann kann man mit dem Endprodukt zufrieden sein, was ich wirklich bin.

BB: Wie groß sind die Einflüsse des Verlages auf so ein Werk?
BA: Ich habe freie Hand bei allem was ich mache, nichts ist verboten und das ist für mich auch der große Reiz am Schriftsteller sein.

BB: Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
BA: „btb“ ist jetzt mein Hausverlag, es wird noch viele Bücher geben. Der Vertrag für das nächste Buch ist bereits letztes Jahr unterschrieben worden. Weitere werden bald unterschrieben werden. Es gibt aber auch noch die Tiroler Verlagsheimat mit Haymon, bei dem die Max Broll Krimis bleiben werden. Ein bisschen Tradition ist nie schlecht. Ansonsten „btb“ forever.

Wir danken für das Gespräch!

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