Tauben in Gefahr
Geflügelpest bedroht Taubenbestände in der Stadt Hall
Das Stadtamt Hall in Tirol informiert über eine Zunahme von aufgefundenen toten Tauben. Fast täglich werden verendete Tiere beim Recyclinghof abgegeben.
HALL. Für die einen sind sie einfach nur lästig, für die anderen gehören sie zum Stadtbild einer jeden Stadt: Tauben halten sich bevorzugt an verschachtelten Gemäuern alter Gebäude, auf Gesimsen oder Denkmälern auf und breiten sich aufgrund der günstigen Lebensumstände stetig aus. In den vergangenen Wochen wurden nachweislich immer mehr tote Tauben aufgefunden, die sich mit der atypischen Geflügelpest (NCD – Newcastle Disease Virus – meldepflichtige hochansteckende Viruserkrankung) ansteckten. Fast täglich werden tote Tiere gefunden, erklärt der Chef des Umweltamts, Michael Neuner: „Man kann mittlerweile von einem Taubensterben sprechen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klauben fast täglich fünf bis zehn verendete Tiere zusammen. Die Leute melden uns das Problem und geben die Kadaver am Recyclinghof ab." Vorsicht ist zudem auch bei Taubenkot geboten. Wer ein totes Tier im direkten Wohnumfeld (Balkon, Garten) findet, sollte Handschuhe und einen Mundschutz tragen. Da es sich um eine meldepflichtige Viruserkrankung handelt, wird darum gebeten, das Tier umgehend an das zuständige Veterinärreferat der Bezirkshauptmannschaft unter der Telefonnummer 0512/508 zu melden.
Füttern verboten
Um das Problem mit der Verbreitung in den Griff zu bekommen, appelliert Neuner an die Bevölkerung, die Tauben auf keinen Fall zu füttern. „Durch das Füttern stecken sich die Tauben gegenseitig an und die Geflügelpest breitet sich noch weiter aus", so Neuner. Das Umweltamt bittet um Mithilfe bei der Einhaltung des Fütterungsverbotes. Darüber hinaus spricht auch Paul Ortner, stellvertretender Landesveterinärdirektor, eine Warnung aus: „NCD oder die atypische Geflügelpest ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die bei vielen Vogelarten einschließlich Geflügel vorkommt und insbesondere bei Stadttauben (Wildtauben) immer wieder festgestellt wird. Bei einem intensiven Kontakt mit erkrankten Tieren ist eine Übertragung auf den Menschen nicht ausgeschlossen."
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