Grundsatzbeschluss gefasst
Haller Altstadt soll zur Fußgängerzone werden
In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hall wurde der Grundsatzbeschluss für eine Fußgängerzone in der Altstadt gefasst. Am 30. Mai findet dazu eine Ortsteilversammlung im Haller Kurhaus statt, um gemeinsam mit Anrainern, Gewerbetreibenden und Verkehrsplanern zu diskutieren.
HALL. Der Obere Stadtplatz zählt zu den wichtigsten Plätzen in der Haller Altstadt. Dort herrscht reges Fußgängeraufkommen und auch Kunden können mit Autos zu den Handelsbetrieben zufahren, um ihre Einkäufe zu tätigen. Um die Altstadt künftig attraktiver und sicherer zu gestalten, möchte man eine Verkehrsberuhigung durch eine Fußgängerzone erwirken. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde dazu mehrheitlich ein Grundsatzbeschluss gefasst, um über weitere Schritte zu diskutieren. Eine Ortsteilversammlung ist für den 30. Mai 2022 um 18.30 Uhr im Kurhaus vorgesehen. Die Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen, sich über eine Fußgängerzone im Bereich Oberer Stadtplatz zu informieren, Fragen zu stellen und Anregungen einzubringen.
Kritik an Vorgehensweise
Vizebürgermeister Werner Hackl (ÖVP) kritisiert die Vorgehensweise der Stadtführung zur geplanten Ortsteilversammlung. „Diese Ortsteilversammlung ist viel zu kurzfristig geplant, Bürgerbeteiligung schaut für mich ganz anders aus. Man soll zuerst mit den Leuten reden, danach eine Umfeldanalyse und anschließend eine Stakeholderanalyse machen, und nicht schon das Ergebnis vorgeben. Weil die Fußgängerzone ist ja eine Möglichkeit, es kann ja auch andere Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung geben. Da wünsche ich mir schon, dass dieser Prozess anständig gemacht wird und nicht nur, dass er einen Anschein einer Bürgerbeteiligung erweckt, das ist mir viel zu wenig", so Hackl. Daraufhin erklärt GR Christoph Sailer (Für Hall): „Wir haben ein bisschen ein anderes Tempo, das ist mir schon klar. Natürlich hat es bei uns in den letzten Wochen schon ausführliche Gespräche mit den Kaufleuten der Stadt Hall gegeben. Es kann niemand sagen, dass wir jetzt über alle drüberfahren." Die Stadträtin Barbara Schramm-Skoficz (Grüne) betont: „Also ich muss sagen, das ist endlich einmal ein richtiger Bürgerbeteiligungsprozess. Bis jetzt hat Bürgerbeteiligung ganz anders funktioniert, wenn ich erinnern darf. Für mich ist dieser Weg, den wir da gehen, der wesentlich bessere." Der GR Michael Henökl (FPÖ) hält dazu fest: „Ich finde es gut, dass ihr so schnell Gespräche führt, aber ich denke, von der Unternehmerseite ist diese Sache ganz schwierig, dass man die Fußgängerzone mit den dortigen Unternehmern vereint. Ich finde aber auch die Vorgehensweise eigenartig, warum die Bürger informiert werden, aber wir nicht." Bgm. Christian Margreiter kontert: „Zu der Vorgangsweise hab ich mir als Bürgermeister erlaubt, mit den Kaufleuten, von denen bekannt ist, dass sie am meisten Probleme damit haben, zu reden. Da habe ich auch nicht den ganzen Gemeinderat zum Gespräch geladen, sondern direkt mit den Kaufleuten gesprochen, ich glaube, das ist nichts Verwerfliches." Der Vizebgm. Werner Hackl ergänzt dazu: „Wir haben von den Gesprächen nichts gewusst, das wäre ganz einfach gewesen, diese Dinge in den Ausschuss zu bringen und sie anzusprechen. Ich stelle mir das komplett anders vor, das geht mir viel zu schnell." Am Ende sprach sich der Gemeinderat mehrheitlich für eine umfassende Verkehrsberuhigung aus, ein Grundsatzbeschluss für eine Fußgängerzone wurde gefasst.
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