Letztes Kapitel
Kreuzschwestern nehmen Abschied vom Sanatorium Hochrum

- Abschied nach Jahrzehnten: Die letzten Kreuzschwestern verabschieden sich aus dem Sanatorium Hochrum. Die Leitung des Sanatoriums bleibt jedoch in den Händen des Ordens.
- Foto: Kendlbacher
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Nach vielen Jahrzehnten im Dienst der Pflege und der Gemeinschaft verabschieden sich die letzten Kreuzschwestern aus dem Sanatorium Hochrum. Die Leitung des Hauses bleibt weiterhin in den Händen des Ordens.
RUM. Auf den verschiedensten Stationen, in der Küche oder im Garten, die Kreuzschwestern vom Sanatorium Hochrum prägten das Haus mit Fürsorge, Kompetenz und Einsatzbereitschaft. Doch nun scheint dieses für Jahrzehnte prägende Kapitel ein Ende zu nehmen. Die letzten zehn verbliebenen Kreuzschwestern im Alter zwischen 80 und 98 Jahren verlassen das Sanatorium in Hochrum und damit auch ihre langjährige Heimat. Die Oberschwester Christine Koretic hat seit 2017 die Verantwortung über die Kreuzschwestern in Hochrum und erzählt, warum die letzten Kreuzschwestern im November Abschied nehmen: „Das ist eine vorausschauende Entscheidung unserer Provinzleitung. Ihre Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass es uns Schwestern gut geht, und das tut sie mit diesem Schritt. Ich denke, es ist besser, dass wir zu einem Zeitpunkt gehen, an dem wir uns noch gut an neue Lebensumstände anpassen und Kontakte weiter pflegen können." Die Kreuzschwestern können ihren neuen Lebensabschnitt wahlweise im Kloster in Hall oder im Antoniushaus, einem Pflegeheim in Feldkirch, verbringen. Je nach individuellem Bedarf erhalten sie dort die passende Betreuung. Dass irgendwann der Tag kommt, an dem die Kreuzschwestern gehen werden, war absehbar, da der Nachwuchs fehlt. Während in Europa keine jüngeren Schwestern mehr nachkommen, gibt es in anderen Ländern, wie Indien, Brasilien oder Afrika, keine Mangelerscheinungen. „Es gibt nach wie vor viele idealistische Jugendliche, sie haben heute ganz andere Möglichkeiten, ihre Talente einzubringen", sagt Schwester Christine. Statt ins Kloster zu gehen, engagieren sich junge Menschen heute etwa bei Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder in sozialen Projekten weltweit. „Wenn unsere Aufgaben inzwischen von anderen Schultern getragen werden, ist das kein Verlust, sondern ein Zeichen der Zeit und nichts, worüber man traurig sein muss." Die Leitung bleibt trotz Abschied der Kreuzschwestern in Ordenshand.
Bleibende Werte
Bis zum letzten Tag haben die Schwestern noch Zeit, Abschied zu nehmen. „Ich muss mich von den Tiroler Bergen verabschieden. Seit ich hier bin, habe ich 15-mal die Rumer Spitze bestiegen, das war für mich jedes Mal ein besonderes Erlebnis", erinnert sich die 82-Jährige. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr ein Besuch von Bischof Reinhold Stecher im Haus, ein Moment, der für sie eine besondere Bedeutung hatte. Auf die Frage, was der Abschied für sie persönlich bedeutet, zeigt sich die Ordensschwester dankbar: „Ich verspüre große Dankbarkeit und Freude über all das, was hier in den vergangenen Jahren entstanden ist", sagt sie. Sehr berührend sei für sie, dass die Werte der Kreuzschwestern auch von den Mitarbeitenden getragen und weitergelebt werden: „Wir durften immer wieder erfahren, dass das, was uns wichtig ist, auch im Haus weiterlebt. So bleiben wir gewissermaßen Teil der Zukunft. Ich wünsche dem Haus, dass es gelingt, die Liebe und Fürsorge, die Gott für uns Menschen hat, für andere spürbar, sichtbar und erlebbar zu machen."
Ein Rückblick
Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz wurde im 19. Jahrhundert, wie viele andere Ordensgemeinschaften, aus der sozialen Not der Zeit heraus gegründet. Es mangelte damals an Betreuung für Kranke, ältere Menschen, Bedürftige sowie an Bildungsangeboten für Kinder. Es war eine Lücke, die die Schwestern mit viel Einsatz zu füllen begannen. Im Jahr 1880 eröffneten sie in der Kaiserjägerstraße in Innsbruck ein Belegkrankenhaus, den Ursprung des heutigen Sanatoriums. 100 Jahre später gelang es, den Betrieb ohne Unterbrechung an den neuen Standort in Hochrum zu verlegen.
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