Umsatzeinbußen im Tourismus
Hoteliers klagen über Stornierungen

Foto: Symbolfoto (Pixabay)

Die Stornierungswelle hat nun auch Tirol erreicht. Hotelbetreiber sind über die derzeitige Situation besorgt.

HALL. Mit starken Umsatzeinbußen sind heimische Hoteliers konfrontiert. Die Landeshauptstadt Innsbruck ist am meisten davon betroffen, dort fallen ganze Reisegruppen aus Asien aus. Aber auch in der Region rund um die Stadt Hall klagen Hotelbetreiber über Umsatzeinbußen und Stornierungen. Grund dafür ist die Angst vor dem Reisen in Gebiete mit Virusinfizierten, obwohl Tirol nicht als Risikogebiet gilt. Das neue Kontor-Boutiquehotel in Hall ist von Umsatzeinbußen betroffen. „Wir haben auch Stornierungen erlebt. Bei uns hält es sich in Grenzen, da wir ja ein sehr kleines Haus sind. Trotzdem gab es alleine diese Woche 4 Stornierungen. Eine Reisende hatte die ganze Woche gebucht – das macht dann schon etwas aus", so die Hotelbetreiberin Ursula Jud-Basny. Beunruhigt zeigt sich Jud-Basny vor allem über die laufende Entwicklung und die Vorgangsweisen gegen den Virus. „Natürlich sind wir besorgt, vor allem wegen der unverhältnismäßigen Maßnahmen wie der totalen Sperren von Ortschaften (wie in Italien). Manche Gäste kommen deshalb nicht, weil sie sich Sorgen machen, hier dann festzusitzen." Über größere Verluste klagte auch die Familie Steiner. Sie ist Betreiberin vom Gasthof Badl in Hall und hat große Defizite erfahren müssen. „Wir haben sehr starke Einbußen bei Durchreisenden und Städtetouristen. Für dieses Wochenende wurden ca. 40 % der Zimmer storniert. Bei den Berufsreisenden erhielten wir nur Stornierungen von deutschen Geschäftsreisenden im Bereich von Euro 3.000", so die Betreiber vom Gasthof Badl. Mit Ungewissheit beobachtet Familie Steiner nun die kommenden Monate. „Da unsere Urlauber-Hochsaison der Sommer ist, wäre da ein Vorfall wie dieser sicher sehr schwierig, nicht mehr aufzuholen und würde zu sehr hohen Umsatzeinbußen und Existenzangst führen." Der Obmann der Fachgruppen Hotellerie Mario Gerber ist über die vorliegenden Verhältnisse nicht erfreut. „Wir haben zurzeit keine gute Stimmung in der Branche. Das Unbekannte ist eben eine große Belastung. Als Maßnahme empfehlen wir den Hotelbetreibern, zusätzlich die Handynummer der Gäste zu notieren, um gegebenenfalls eine Erreichbarkeit zu gewährleisten. Jetzt gilt es in erster Linie zu schauen, wie sich die Lage weiter entwickelt, und zu versuchen eine Panik zu vermeiden", so Gerber.


Tourismusverband beruhigt


Von Seiten der Tourismusverbände versucht man die Lage zu beruhigen. Tourismusverband-Geschäftsführer der Region Hall-Wattens, Martin Friede, erklärte auf Anfrage, dass einige interne Geschäftstermine wegen des Virus abgesagt werden mussten. Besorgte Anfragen von Reisenden seien nur wenige zu verzeichnen. „An unserer Gästeinfo kommen derzeit nur ganz vereinzelte Anfragen zur aktuellen Situation und wir beruhigen die Gäste, dass Tirol ein sicheres Reiseziel ist", so Friede.

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