"Heiße" Phase für Fernwärme

Fernwärmeleitung "aufgedreht": Kelag Vorstand Manfred Freitag, Bgm. Günther Albl (Villach), Bgm. Erich Kessler (Arnoldstein), LH Peter Kaiser, Kelag Vorstand Armin Wiersma (v.l.nr.)
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ARNOLDSTEIN. Gemeinden Arnoldstein, Villach und die Kelag sind begeistert und sprechen von Meilensteinen in Energieversorgung. Die 16 kilometerlange Fernwärmeleitung von der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein nach Villach ist fertiggestellt und kann "aufgedreht" werden. Da diese Auskoppelung geradewegs nach Villach führt, herrscht bei den Einwohnern von Hart und Riegersdorf Unverständnis und Unmut vor. Denn Abzweigungen von der Leitung zu ihnen gibt es keine. "Diese wären nicht wirtschaftlich umsetzbar", lautet dazu der Kelag-Kommentar.

Letzte Arbeiten

Aufgedreht heißt in der Realität dann, dass die technische Inbetriebsetzung schon seit ein paar Wochen läuft. In den Leitungen befinden sich 22.500 Kubimeter Wasser, dass, durch Bauarbeiten verschmutzt, über ein Filtersysteme gereinigt werden muss. Härtegrad und chemische Konsistenz des Wassers müssen ebenso angepasst werden, wie der vorbeugende Korrosionsschutz. Auch die Temperaturleistung wächst gerade von derzeitigen  50 Grad auf die Endtemperatur 130 Grad an. Günther Stückler, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme GmbH: "Wir befinden uns derzeit in der Hochfahrphase. Erst in ein paar Tagen ist es möglich die Wärme nach Villach zu leiten!

Keine Tariferhöhung

Diese neue Fernwärmeauskoppelung transportiert dann 130-135 Grad heißes Wasser durch 300 Millimeter dicke Rohre zur Wärmeübergabestation in Warmbad/Villach. Dort wird es auf ca. 60 Grad abgekühlt und die entstehende Energie ins ca. 100 km lange Fernwärmenetz in Villach übernommen. Dadurch werden zukünftig rund 13.000 Haushalte in Villach durch die Abwärme aus der Arnoldsteiner Müllverbrennungsanlage versorgt. Kostensteigerung ist keine zu erwarten. Günter Zellinger, Geschäftsführer der Kärntner Restmüllverwertung: "Wir verwerten seit 14 Jahren rund 94.000 Tonnen an nicht gefährlichem Abfall in der Anlage, bisher haben wir hauptsächlich elektrische Energie und Fernwärme für Arnoldstein erzeugt, in Zukunft werden wir aber hauptsächlich Fernwärme für Villach und Arnoldstein erzeugen. Energetisch sehr sinnvoll! Unser Brennstoff-Nutzungsgrad steigt auf das Doppelte."

Große Ewartungen

Mit einem Investitionsvolumen von 17 Millionen Euro gilt diese Fernwärmeleitung als Vorzeigeprojekt, unterstützt vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, seitens des Bundes und des Landes Kärnten, für grüne Energie und Nachhaltigkeit. Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme GmbH: "Wenn man ein solches Projekt beginnt, muss man auch größer denken! Niemand, selbst wir als Unternehmer, die weit in die Zukunft denken, haben jemals geglaubt, dass dieses Projekt so ein Ausmaß annehmen kann."  Innerhalb von zehn Jahren ist es der Kelag gelungen den Wärmeabsatz in Villach zu verdoppeln, den erneuerbaren Anteil zu vervierfachen und CO2-Emissionen um 80% zu reduzieren. Für Melcher definitiv eine Erfolgsgeschichte und große Inlandswertschöpfung. Landeshauptmann Peter Kaiser sieht neben der Wertschöpfung die im Land bleibt die volkswirtschaftliche Komponente, gesellschaftlichen Nutzen und einen aktiven Beitrag zum Klimabündnis. Armin Wiersma, Vorstand der Kelag: "Für Aktionäre, wie das Land Kärnten wird mit diesem Projekt eine vernünftige, langfristig angemessene, Verzinsung erzielt." 

Gemeinsam für Zukunft

Kelag Vorstand Manfred Freitag ist vom gemeinsam erreichten Ziel beeindruckt: " Bei diesem Projekt ist es gelungen, so etwas, wie einen Rütli-Schwur zu finden. Alle haben das Ziel gemeinsam definiert und den Weg zur Zielerreichung gemeinsam mitgetragen." Der Villacher Bürgermeister Günther Albl sieht in diesem "Herzeigeprojekt" die Zukunft: "Dies ist nicht kurzfristig auf Profit geplant, sondern langfristig auf Nachhaltigkeit. Ein Projekt, das der nächsten Generation immens wertvoll sein wird. Villach wird sich in den nächsten Jahren 45.000 Tonnen CO2 ersparen, deshalb  sind wir die nachhaltigste Stadt in Österreich. So ersparen wir uns über 22 Millionen Liter Heizöl jedes Jahr!" 

Langjährige Partner

Trotz Querelen in der Marktgemeinde zeigt sich der Arnoldsteiner Bürgermeister, Erich Kessler stolz, dass aus dem einst krisengebeutelten Industriestandort Wärme in die zweitgrößte Stadt Kärntens, nach Villach, fließen wird. "Wir haben 2003/2004 die Verantwortung übernommen und die Müllverbrennungsanlage gebaut und dazu in den letzen 16 Jahren, als Gemeinde mit 7.000 Einwohnern, mit Kärntens größtem Energieversorger fünf Großprojekte umgesetzt". Damit sind die neue Fernleitung nach Villach, die Abwärme der Anlage für Arnoldstein und Gailitz, die Errichtung des Kraftwerk Gailitz, die Gasleitung von Villach und die Revitalisierung des Kraftwerk Schütt gemeint.

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