Familie auf Tierheim-Parkplatz niedergemäht

Richter Slawomir Wiaderek | Foto: Probst
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ST. PÖLTEN (ip). Sie kamen vom Adventmarkt im Tierheim St. Pölten und wollten zu ihrem Pkw am Schotterparkplatz davor, als sie plötzlich ein Auto von hinten erfasste. Fazit: ein Vater, der seither im Koma liegt und vermutlich sein Leben lang ein Pflegefall sein wird, eine Mutter, die unter anderem einen mehrfach gebrochenen Unterschenkel, ein gebrochenes Nasenbein und eine Gehirnerschütterung erlitt, sowie deren 28-jährige Tochter, die relativ glimpflich mit Prellungen davon kam.

"Geglaubt, ich bin tot"

Am Landesgericht St. Pölten schilderte die Frau, die nach drei Monaten Krankenhausaufenthalt noch Krücken braucht, teilweise unter Tränen den tragischen Vorfall, der der gesamten Familie den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. „Ich habe plötzlich einen furchtbaren Schmerz auf meinem Kopf gespürt und geglaubt, ich bin tot“, schilderte die Hausfrau. Als sie aus einer Bewusstlosigkeit aufwachte, bemerkte sie entsetzt eine riesige Blutlache unter dem Kopf des vor ihr liegenden Ehemannes und bekam panische Angst.
„Es hat wahnsinnig laut gekracht, dann sind mir schon Sachen gegen den Kopf geknallt“, so die Erinnerungen der Tochter an den schicksalhaften Abend am 14. Dezember 2013. „Meine Mutter hinter mir hat geschrien und war voll Blut, mein Vater war gar nicht ansprechbar.“ „Wach auf, wach auf“, war alles, was sie in diesem Moment aus sich heraus brachte.

Drogen, Nebel und Dunkelheit

Dem Angeklagten, ein 32-jähriger bislang unbescholtener Mann, gingen die Aussagen der beiden Opfer sichtlich nahe. Er sei damals auf dem Weg zu seinen Eltern gewesen. Trotz Nebel und Dunkelheit – auch die Opfer waren alle schwarz gekleidet – habe er die Fußgänger ein Stück vorher bemerkt. Vermutlich der Drogenkonsum, seiner Aussage nach am Abend zuvor, könnte die Koordinationsfähigkeit der Augen so beeinträchtigt haben, dass er den Seitenabstand zum rechten Fahrbahnrand falsch eingeschätzt habe und durch die Verengung der Straße auf den Schotterplatz gekommen sei.

Freiheitsstrafe von 12 Monaten

Als „tragisch und furchtbar für die gesamte Familie“ bezeichnete Verteidiger Georg Thum den Unfall seines Mandanten. „Er weiß, was auf ihn zukommt. Für Regressforderungen der Versicherung hat er derzeit jedoch keine Mittel“, so Thum. Der Beschuldigte übernehme aber trotz einiger Unklarheiten die volle Verantwortung.
Richter Slawomir Wiaderek kalkulierte die Milderungsgründe in seinen Schuldspruch ein. Er verurteilte den Unfalllenker zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von 12 Monaten, davon neun bedingt (Urteil nicht rechtskräftig). Zu den finanziellen Forderung, die zivilrechtlich festgelegt werden, meinte er: „Sie werden wohl Ihr Leben lang zahlen!“

Richter Slawomir Wiaderek | Foto: Probst
Rechtsanwalt Georg Thum | Foto: Probst

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