Türke mit Kampfsporterfahrung außer Kontrolle geraten

- Richter Slawomir Wiaderek vertagte den Prozess.
- Foto: Probst
- hochgeladen von Sarah Loiskandl
HERZOGENBURG (ip). Im Zentrum von Herzogenburg entdeckte ein 23-jähriger Türke seinen ehemals besten Freund, den er wegen angeblicher Drohungen und Belästigungen seiner Frau und seiner Schwester zur Rede stellen wollte, nachdem Ermittlungen der Polizei gegen den 24-Jährigen eingestellt worden waren.
Der 23-Jährige stieg aus seinem Fahrzeug und versuchte, seiner Aussage nach, mit seinem Landsmann zu sprechen. Dieser, alkoholisiert, lachte ihn nur aus und habe ihn verbal so provoziert, dass der dreifach, teils einschlägig Vorbestrafte außer Kontrolle geriet und seine Faust im Gesicht des Älteren platzierte.
Der 23-Jährige habe sich nicht zurückhalten können
"Es haben beide Seiten ihren Teil dazu beigetragen.", meinte Verteidiger Martin Kaufmann im Prozess am Landesgericht St. Pölten, sein Mandant übernehme jedoch die Verantwortung und bekenne sich schuldig.
Es sei auch noch zu einem zweiten Faustschlag gekommen, nachdem ihn der 24-Jährige ebenfalls attackiert und mit den Fäusten schlagen wollte, behauptete der Angeklagte aus dem Bezirk Melk. Bei welchem es zu dem verschobenen Nasenbeinbruch und der Jochbeinprellung gekommen sei, könne er nicht sagen.
"Ich hab mich nicht zurückhalten können.", beteuerte der 23-Jährige, den Richter Slawomir Wiaderek auf seine bedingten Haftstrafen und seine bedingte Haftentlassung mit anschließendem Antigewalttraining ansprach, wobei die Staatsanwaltschaft den Widerruf von insgesamt acht Monaten forderte.
Prozess aufgrund erforderlichen Gutachtens vertagt
Während ein Freund des Beschuldigten dessen Version weitgehend bestätigte, entsprachen die Aussagen anderer Zeugen, die zuvor mit dem späteren Opfer unterwegs waren, den Angaben des 24-Jährigen, wonach dieser sich überhaupt nicht gewehrt habe.
Ja, sein ehemaliger Freund habe sich vermutlich provoziert gefühlt, weil er ihn ausgelacht habe. Er habe ihn aber gar nicht ernst genommen. Doch dann: "Er ist zuerst in Deckung gegangen, hat einen Schlag vorgetäuscht und dann mit der anderen Faust auf meine Nase geschlagen.", beschrieb das Opfer die erste Attacke des kampfsporterfahrenen Türken. "Ich hab durch diesen Vorfall sogar meinen Job verloren.", begründete der 24-Jährige neben seinen Schmerzensgeldforderungen für Nasenoperation und mehr als einen Monat Krankenstand seine Schadenersatzansprüche in Höhe von 4.000 Euro.
Wiaderek vertagte daraufhin den Prozess, da es eines Gutachtens bedarf, um die Schwere der Verletzung neu zu bewerten.



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