Bezirk Horn
Impfkampagne: Wenig Freude bei Ortschefs

- Impfung: Wer informiert und wirbt dafür?
- Foto: Foto: Markus Spitzauer/BB Archiv
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Gemeinden & Städten wurden vom Bund im April 75 Mill. € für Info- u. Werbemaßnahmen überwiesen.
BEZIRK. Für die kommunale Impfkampagne gewährt der Bund den Gemeinden aus dem COVID-19- Krisenbewältigungsfonds einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 75 Millionen Euro. Dieses Geld soll für Aufwendungen bei gemeindeeigenen Aktionen – zur Erhöhung der Inanspruchnahme von COVID-19-Impfungen – verwendet werden.
Manche Gemeinden wollen das vom Bund für CoV-Impfkampagnen überwiesene Geld nicht unbedingt einsetzen. Wir haben uns bei einigen Bürgermeistern umgehört, wie sie die Thematik behandeln.
Heikles Thema
"Irgendwie war die Impfpflicht schon immer ein heikles Thema, ich bin nach wie vor für Freiwilligkeit und dass man sich impfen lassen sollte, weil es gescheit ist. Jeder soll sich entscheiden wie er möchte und daher ist eine zusätzliche Bewerbung nicht nötig. Leute sollen sich selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen oder nicht", sagt ein Bürgermeister aus dem Bezirk Horn. Er wird nicht werben.
"Ich hab kein Problem damit, für die Impfung zu werben", sagt ein anderer Bürgermeister. Er wird sich den 4. Stich holen, auch seine Familie. Er hat noch nicht geworben, aber er wird dafür werben.
Ein anderer Ortschef: "Das mit dem Werben ist so eine Sache. Der, der nicht gehen will, geht sowieso nicht impfen. Dass sich die Gemeinde in den 4. Stich einmischt, dafür sind wir nicht da. Jetzt ist die Maskenpflicht gefallen, die Quarantäne, die Impfpflicht wurde eigentlich auch gekippt und da soll ich werben? Also, da fühle ich mich verarscht. Die sollen ihr Geld, wenn sie wollen, behalten. Ja, wir haben einen Teil schon bekommen. So wie das mit der Gesetzeslage jetzt ausschaut, gebe ich mich dafür nicht her."
"Ich tu mir das nicht an"
"Wir werden da sicher nichts machen", ist die Aussage eines Bürgermeisters kurz und bündig.
"Ich habe das noch nicht mitgekriegt, dass wir werben sollen, ich höre das zum ersten Mal", sagt ein weiterer Bürgermeister. "Das liegt bei jedem in seiner Eigenverantwortung. Ich werde das nicht machen."
"Was ich weiß, gibt es kein Geld, da hat es irgendwelche Probleme gegeben. So viel ich weiß, wurde das eingestellt", sagt ein Ortschef.
"4. Stich hol ich mir nicht"
"Was mir nicht gefällt, man arbeitet mit der Angst der Menschen. Ich bin schon dreimal geimpft, aber den 4. Stich hol ich mir nicht", sagt ein anderer Bürgermeister. "Die einen Ärzte sagen, lass dich auf keinen Fall impfen, andere raten schon dazu. Wenn es einer machen will, ist es auch gut. Von Anfang an bin ich voll dabei gewesen, aber jedes halbe Jahr will ich mich nicht impfen lassen. Es ist eine Sache über die jeder selbst entscheiden muss. Wir haben kein Geld gekriegt."
Noch ein Bürgermeister: "Wir haben kein Geld bekommen. Impfen steht meines Erachtens jedem frei. Ich hol mir den 4. Stich und weitere Familienmitglieder auch, aber mit denen, die nicht wollen, kann man eh nicht diskutieren. Wenn ich ehrlich bin, tu ich mir das auch nicht an. Wir bewerben das sicher nicht."
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