Imker
´Waldviertel ist Hotspot der Bienenzucht in Niederösterreich

- Fachgespräch Bienezucht (v.l.): NÖ Imkerverband-Zuchtreferent Johann Fuchs, NÖ Imkerverband-Präsident Josef Niklas, Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner, NÖ Imkerverband-Kassier Günter Hödl und die Belegstellenwarte Markus und Karl Koller
- Foto: Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich
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Bienenzucht ist wichtige Säule der Imkerei.
WALDVIERTEL. In Niederösterreich gibt es rund 5.100 Imkerinnen und Imker, sie betreuen rund 63.000 Bienenvölker. Eine zentrale Rolle nimmt die Zuchtarbeit in der Imkerei ein. Anfang Juni gab es dazu ein Fachgespräch in der Reinzuchtbelegstelle „Döllersheim“ nahe Allentsteig im Waldviertel.
Vom Frühling bis in den Hochsommer leben im Bienenvolk drei Arten von Bienenwesen: eine Königin, einige hundert männliche Bienen, die sogenannten Drohnen und rund 40.000 bis 60.000 weibliche Arbeiterinnen. Während die Bienenkönigin fünf Jahre alt werden kann, dauert das normale Bienenleben lediglich drei bis sechs Wochen. In dieser Zeit erzeugt die Biene etwa zwei Teelöffel Honig.
Was wir für die Bienen tun
„Imker und Landwirte arbeiten Hand in Hand, wenn es um die Biene geht. Und sie leisten alle einen sehr wertvollen Beitrag für die naturräumliche und kulturlandschaftliche Vielfalt in unserem Land“, erklärt Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Ob wilde Ecken am Bauernhof, eine ausgeklügelte Fruchtfolge am Acker oder die professionelle Betreuung der Bienenvölker im Bienenstock: Noch nie, wurden die Bedürfnisse der Bienen derart in den Mittelpunkt gestellt wie heute.
Bienenzucht nimmt zentrale Rolle ein
Eine wesentliche Stellung nimmt die Bienenzucht ein. Imkerinnen und Imker selektieren bestimmte Eigenschaften wie Vermehrungsrate (Schwarmverhalten), Ertrag (Honigleistung), Zahmheit (Sanftmut) oder einen verstärkten Putztrieb gegen die Varroamilbe oder andere Krankheitserreger. Die Zuchtarbeit in der Imkerei funktioniert allerdings anders als in der restlichen Landwirtschaft. Bienenköniginnen werden in speziellen Begattungskästchen in behördlich speziell eingerichteten, sogenannten Reinzuchtbelegstellen, aufgeführt. Die Begattung der Bienenköniginnen erfolgt durch die Drohnen dann an speziellen Drohnensammelplätzen in der Luft, weshalb man sogenannte Vatervölker an der Belegstelle hält und das Gebiet der Reinzuchtbelegstelle frei vom Einfluss durch „Fremdvölker“ hält. Dazu gibt es einen gesetzlich eingerichteten Schutzradius von fünf Kilometern.
Waldviertel ist Hotspot der Bienenzucht in Niederösterreich
Die 2016 behördlich genehmigte Reinzuchtbelegstelle „Döllersheim“ ist zentral im Waldviertel gelegen und daher v.a. für Waldviertler und Weinviertler Imker gut erreichbar für die Aufführung von Königinnen. Aufgrund der Lage zwischen Truppenübungsplatz und Kampstauseen ist diese alleine schon topografisch sehr gut gegenüber Fremdeinflüssen durch andere Bienenvölker geschützt.
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