Medizin für Land und Leute – Bedrohung durch Bakterien und Viren ¬– wie können wir uns schützen?

Bezirksbäuerin Renate Dengg, A.o. Univ. Prof. DDr. Reinhard Würzner, Bezirksobfrau Forum Land  Claudia Hirn-Gratl und Vizebürgermeister Günter Neuner
  • Bezirksbäuerin Renate Dengg, A.o. Univ. Prof. DDr. Reinhard Würzner, Bezirksobfrau Forum Land Claudia Hirn-Gratl und Vizebürgermeister Günter Neuner
  • hochgeladen von Barbara Hoffmann-Ammann

Am 20. Jänner war „Medizin für Land und Leute“ in Roppen zu Gast. A.o. Univ. Prof. DDr. Reinhard Würzner, Facharzt für Labormedizin, Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, informierte über Wissenswertes rund um Bedrohungen durch Bakterien und Viren. „Bakterien und Viren sorgen für eine Art Kriegsszenario im Körper“, so der Experte.

Gesundheit erhalten

Wer ist schon gerne krank? Niemand, und darum ist das angestrebte Ziel auch ganz klar: Wir müssen uns vor Angriffen durch Viren und Bakterien schützen. Um uns wirkungsvoll schützen zu können, müssen wir allerdings die Achillesferse bzw. den Schwachpunkt unseres Gegners kennen.
Die Armee des Menschen im Kampf gegen Erkrankungen ist das Immunsystem. Wenn angreifende Viren und Bakterien vom Immunsystem erkannt werden, können sie oftmals erfolgreich abgetötet werden. DDr. Würzner gibt aber zudem zu bedenken, dass eine positive Einstellung dabei helfen kann, gesund zu bleiben. Natürlich spielen auch körperliche Fitness und Lebensmittel- sowie Wasserhygiene eine wesentliche Rolle.
Zu dieser Jahreszeit kursiert wieder das echte Grippevirus. Ein grippaler Infekt ist allerdings etwas anderes, denn die echte Grippe kommt von einer Minute auf die andere. Doch wie kann man sich schützen? Die Antwort ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Der beste Schutz gegen Viren und Bakterien besteht tatsächlich darin, sich die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Einweghandtücher und Taschentücher sollten wirklich nur einmal verwendet werden. Immer in die Armbeuge niesen. Auf Händeschütteln sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Weiters kann es helfen, Menschenansammlungen zu meiden und ein Desinfektionsgel oder einen Spray zu verwenden.

Spezielle Maßnahmen

Wissen ist Macht. Das trifft auch auf den Körper zu. Das Immunsystem braucht Wissen bzw. Informationen, um gezielt vorgehen zu können. Es muss darauf trainiert werden, Krankheitserreger zu erkennen. Um diese dann erfolgreich angreifen zu können, muss das Immunsystem die Schwachstelle des Angreifers kennen. Hierfür impft man. Geimpft wird heute nicht mehr das ganze Virus, sondern lediglich ein Bestandteil: jener Teil, durch den das Immunsystem ihn eindeutig identifizieren kann und dessen Schwachstelle erkennt.
Es gibt wichtige Basisimpfungen für alle: 1. Diphtherie, Tetanus, Polio und Pertussis, 2. Hepatitis A und B, 3. FSME. Zusatzimpfungen für Junioren: Masern, Mumps, Röteln sowie Meningokokken und Papillomaviren. Zusatzimpfungen für Senioren: Influenza, Pneumokokken, Gürtelrose. Der Referent plädiert aber sehr dafür, dass sich auch Jüngere gegen Influenza impfen lassen sollten, weil sie einen viel besseren Impfschutz als Ältere aufbauen können und diese somit auch schützen.
Unter Titer versteht man die Menge der Antikörper gegen bestimmte Erreger. Wurde eine Impfauffrischung sehr lange vergessen, sind Titer-Erhebungen DDr. Würzner zufolge nicht sinnvoll, da jeder einen unterschiedlichen Titerverlauf hat. Der Experte empfiehlt, die Impfung aufzufrischen und gegebenenfalls vier bis sechs Wochen nach der Impfung eine Titer-Erhebung zu machen, um zu überprüfen, ob der Impfschutz ausreichend ist.
Als kleines Dankeschön für den lehrreichen Vortrag wurde Univ. Prof. DDr. Reinhard Würzner ein Schnaps überreicht. Auch diesbezüglich wusste Würzner etwas Wissenswertes zu berichten: „Ein Stamperl Schnaps vor dem Essen regt die Produktion der Magensäure an und eben diese Säure ist in der Lage, Bakterien im Verdauungstrakt abzutöten.“

Vortragsreihe Medizin für Land und Leute

Das Forum Land und die Medizinische Universität Innsbruck haben eine fruchtbare Zusammenarbeit beschlossen: die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“. Wissenschaft und Medizin soll den Menschen durch die besten ReferentInnen der Innsbrucker Universitätsklinik von Landeck bis Lienz nahe gebracht werden. Denn: Gesundheit geht uns alle an! Die Vorträge beginnen um 19:30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos!

Wo: Cafe-Restaurant Rudigier, Roppen 109, 6426 Roppen auf Karte anzeigen
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