Baum in Künstlerhände!
Am Montag hat die letzte Stunde des Seefelder Dorfbaumes geschlagen, ein Zirler belebt ihn neu!
SEEFELD (lage). Montag Morgen begannen die Vorbereitungsarbeiten für den großen Augenblick: Die Seefelder Dorfpappel wurde gefällt. Ferdinand Lackner, Künstler aus Zirl, war den ganzen Tag vor Ort und beobachtete, wie die über 100 Jahre alte Schwarz-Pappel am neuen Seefelder Dorfplatz zerkleinert wurde. Aufgeteilt auf mehrere Stücke wurde sie dann über den Zirler Berg talwärts zum Martinsbühel in Zirl transportiert. Dort soll der Baum die nächsten Monate ein neues Zuhause finden und unter den Hände des Holzbildhauers zu neuem Leben erwachen.
Seefeld musste sich von seinem Dorfmittelpunkt trennen, zu groß war die Gefahr, dass der Baum, der sein Höchstalter weit überschritten hat, für die Passanten eine Gefahr darstellt (BEZIRKSBLATT hat berichtet). „Es ist zu riskant, zurückschneiden bringt nichts“, musste der Seefelder Bgm. Werner Frießer erkennen. Ein Gutachten belegt die Gefahr, ausgehend von der Fäulnis im Stamm! Eine Kastanie etwas abseits vom Pappel-Standort dient dann als Ersatz.
Für Lackner ist der alte Baumstamm eine Herausforderung: „Es wäre hoch interessant, das Leben des Baumes zu verlängern. Ich werde sicherlich mehr als ein halbes Jahr dran arbeiten, was daraus wird, weiß ich noch nicht.“ Offen ist noch, ob die Gemeinde den Baum als Kunstwerk zurücknimmt, wenn ja, unter welchen Bedingungen. Unabhängig davon freut sich der 53-jährige Zirler Künstler auf die neue Beschäftigung.
Fotos: Heinz Holzknecht
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