"Die Stadt befindet sich im Aufwind"

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Rechnet man alle öffentlichen und privaten Initiativen zusammen, so werden derzeit rund 50 Millionen Euro im Zentralbereich der Stadt Imst investiert. "Noch nie hat die Stadt einen derartigen Innovationsschub erlebt", freut sich Stadtchef Stefan Weirather.

BEZIRKSBLÄTTER: Die Stadt Imst verändert sich derzeit massiv. Worauf ist dieser Vorwärtsschub zurückzuführen?
Stefan Weirather: "Es ist ein Produkt der vergangenen Jahre, in denen etwa eine Zukunftswerkstatt für eine große Bürgerbeteiligung an den städtischen Prozessen gesorgt hat. Hier wurden zahlreiche Ideen gesammelt und zum Teil in die Tat umgesetzt. Es wurden von der Stadt insgesamt bessere Rahmenbedingungen geschaffen, sodass auch die privaten Initiativen damit befeuert werden - ein höchst erfreulicher Prozess."
Worauf liegt im Besonderen der Focus der Stadtväter?
"Ein Hauptaugenmerk liegt sicher in der baulichen Veränderung der Innenstadt. Die Baustelle rund um die Sparkasse bildet den Auftakt zu einem neuen und modernen Layout im gesamten Zentrum. Aber auch der Verkehr in der gesamten Stadt ist einem umfassenden Erneuerungsprozess unterzogen, zudem ist es natürlich die wirtschaftliche Entwicklung, die ein zentrales bemühuen darstellt."
Apropos Wirtschaft, man hat den Eindruck, dass man es in Imst mit zwei Wirtschaftsblöcken, nämlich der Peripherie und dem Zentrum zu tun hat. Warum wird Imst nicht als ein gemeinsamer Wirtschaftsraum wahrgenommen?
"Das hängst sicher mit den gewachsenen Strukturen und der Gesamtentwicklung zusammen. Es gibt leider auf beiden Seiten gewisse Ressentiments, was suboptimal ist. Trotzdem sind wir in Imst der stärkste Wirtschaftsraum westlich von Innsbruck und darauf dürfen wir stolz sein."
Der Gefahrenzonenplan ist eine Bedrohung für den Wirtschaftsraum Imst, wie stehen hier die Aktien?
Nach umfangreichen Erhebungen liegen nun alle aktualisierten Daten auf dem Tisch. Zu Beginn des kommenden Jahres werden sie die Grundlage für die politischen Entscheidungen bilden. Es werden wohl viele Maßnahmen notwendig sein, meiner Meinung nach auch ein Retentionsbecken im Gurgltal. Insgesamt wird man einen Finanzrahmen von mehr als 20 Millionen Euro benötigen, um die privaten und gewerblichen Objekte, sowie die zahlreichen Arbeitsplätze in den betroffenen Gebieten zu schützen."
Eine große Handelskette will beim großen Kreisverkehr bauen, wegen dem Verdacht verunreinigter Böden wurden Probebohrungen getätigt. Was ist hier Stand der Dinge?
"Die Bodenproben haben ergeben, dass es sich hier um einen Ablagerungsplatz handelt, auf dem eher harmlose Dinge wie Sperrmüll gelagert wurden. Der Boden ist nicht kontaminiert, der große Intersparmarkt wird vermutlich im Frühjahr mit dem Bau beginnen."
Themawechsel: wie steht es in Imst um das Asylwesen, gibt es Probleme?
Wir beherbergen seit 1990 Flüchtlinge in Imst, es hat bisher noch nie gröbere Probleme gegeben. Derzeit sind rund 140 Asylwerber aus vielen Nationen in der Sonneninsel und im alten Kloster untergebracht. Das Integrationsbüro leistet in diesem Bereich, aber auch mit anderen Zuwanderern sehr gute Arbeit.
Das klingt so als ob in Imst ständig die Sonne scheint.
Natürlich muss man in diesem Zusammenhang differenzieren. Natürlich gilt es, vielschichtige Probleme zu bewältigen, von der Wohnungssituation bis zum Arbeitsplatz, vom sozialen Gefüge und dem Bildungsbereich, um nur einige zu nennen. Bewährt hat sich die Schulsozialarbeit, hier wird aktive Präventionsarbeit geleistet."
Ist man mit dem Stadtmarketing zufrieden?
"Sehr. Tatjana Stimmler macht einen Topjob und ist als Dreh- und Angelpunkt in der Stadtgemeinde in vielen Bereichen unverzichtbar geworden. Auch andere Kommunen wollen einen solchen Job installieren."
Was passiert nun mit dem Kapuzinerkloster?
"Wir haben einige Gespräche geführt, es haben sich auch private Bauträger dafür interessiert. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz, die Freiflächen wären für die Stadt als Park natürlich höchst attraktiv."

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