Große Verunsicherung nach Messerattacke

Mann mit angelegten Handschellen, Detail
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In Imst und in den sozialen Netzwerken wird die jüngste Tragödie am Sportzentrum derzeit hochemotional diskutiert. Dabei werden ganz unterschiedliche Wahrnehmungen verbreitet. Einige Zeitgenossen glauben an ein generelles Sicherheitsproblem in der Stadt, während Polizei und Bürgermeister und auch einige Gemeinderäte vor einer Panikmache warnen. Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen kann aus der Kriminalstatistik keine Zunahme der Gewaltdelikte im Raum Imst herauslesen und erklärt: "Wir werden natürlich bei künftigen JUgendveranstaltungen noch genauer hinsehen, allerdings waren wir auch bei besagter Party mit zahlreichen Beamten vor Ort.  Diese Projekt X-Party fanden bisher in der Area47 statt, hier will man derartige Events jedenfalls nicht mehr zulassen."
Stadtchef Stefan Weirather meint: "Eine derartige Tragödie kann natürlich überall passieren. Dass man sich aber nicht mehr durch die Stadt gehen traut, ist ein ausgemachter Blödsinn. Bei uns steht nun das Stadtfest im Juni auf dem Programm, auch hier wird natürlich ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet und umgesetzt. Der Veranstalter der Projekt X-Party hat gleich um mehrere derartige Festivitäten angesucht, wobei ich von vornherein erklärt habe, dass wir uns vorerst die Sache genau anschauen werden, bevor weitere Feste genehmigt werden. Angesichts dieses tragischen Vorfalles glaube ich nicht, dass weitere Events dieser Art genehmigt werden. Insgesamt muss man sagen, dass man nicht hinter jeden Partygast einen Polizisten hinstellen kann - soll heißen, dass man nicht alles einfach verbieten kann."
Auch Gitti Flür, zuständig für Familie und Integration erklärt: "Wir dürfen und bei aller Dramatik jetzt nicht narrisch machen lassen. Maßnahmen müssen aber sicher auf mehreren Ebenen erfolgen, die Präventionsarbeit ist ein Dauerauftrag." 
Florian Fellier, einer der Veranstalter der Imster Party, nach der sich das tödliche Drama abgespielt hat, nimmt nun öffentlich Stellung: "Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass ein Besucher, nachdem er mehr als eine Stunde zuvor unsere Veranstaltung verlassen hatte, durch einen Messerstich tödlich verletzt wurde. Als Veranstalter sind wir sehr betroffen, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des jungen Mannes.
Direkt nach Bekanntwerden dieses Vorfalles haben sich vor allem in der Social Media Sphäre Spekulationen entwickelt, was die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher unserer Veranstaltung anbelangt. Dazu ist folgendes zu sagen: Auf Basis eines 30-seitigen Sicherheitskonzeptes fand am 12. April 2018 eine Vorbesprechung mit der Veranstaltungsbehörde, der Stadtgemeinde Imst mit Amtsdirektor Martin Schönherr, statt. Bei dieser Besprechung anwesend waren ebenfalls Vertreter der Polizei und Stadtpolizei, der Rettung und der Feuerwehr. Der daraus resultierende Veranstaltungsbescheid vom 4. Mai 2018 beinhaltete eine Reihe von Sicherheitsauflagen, die wir alle vollumfänglich erfüllt haben. Wir sind mit der Firma Innomind GmbH seit 2013 als Veranstalter aktiv. Am Veranstaltungsabend fand eine abschließende Sicherheitsbesprechung mit Stadtpolizei, Bundespolizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Veranstalter statt. Im Einsatz standen 20 Security-Mitarbeiter für 1.500 Gäste vorgeschrieben. Die Securitys waren professionelle Mitarbeiter der Firma SBSA. Laut Veranstaltungsbescheid wären die Security-Mitarbeiter bis 04.00 Uhr vorgeschrieben gewesen, wir haben deren Einsatz auf eigene Initiative bis 05.00 Uhr verlängert. Der Eintritt war möglich für Personen ab 16 Jahren. Akzeptiert wurden nur amtliche Lichtbildausweise. Der Ausschank von Getränken wurde mittels eines bewährten Ampelsystems mit verschiedenfarbig gestalteten Armbändern geregelt und kontrolliert. Taschen mussten beim Einlass geöffnet werden. Mitarbeiter der Feuerwehr und des Roten Kreuzes waren durchgehend vor Ort. Die Polizei war mit vier Mann bis zum Ende der Veranstaltung – also 04.00 Uhr – präsent. Zwei Zivilpolizisten haben darüber hinaus direkt hinter der Eingangsschleuse das Geschehen überwacht und die Richtigkeit der Kontrollen gewährleistet."
Trotz Aufruf der Polizei haben sich noch keine weiteren Zeugen der Tat gemeldet.

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