Nikolo im Imster Flüchtlingsheim
Gütiger Heiliger in der Fremde

Licht gegen die Tristesse in der Fremde, kleine Geschenke für das große Strahlen: Seit Jahren schon besucht der Nikolaus, der sonst im Imster Stadtrat sitzt, mitsamt Engele die Kinder und Jugendlichen im Imster Flüchtlingsheim – einfach so, auf eigene Rechnung, auch bei der Hilfe für das Christkind. | Foto: Matt
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  • Licht gegen die Tristesse in der Fremde, kleine Geschenke für das große Strahlen: Seit Jahren schon besucht der Nikolaus, der sonst im Imster Stadtrat sitzt, mitsamt Engele die Kinder und Jugendlichen im Imster Flüchtlingsheim – einfach so, auf eigene Rechnung, auch bei der Hilfe für das Christkind.
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Menschen brauchen Heimat – und Kinder ihre Freude, wie sie der Nikolaus im Imster Flüchtlingsheim bringt.

IMST. Er lobt viel, mahnt möglichst wenig – und weil er, so versteckt lächelnd hinter dem Rauschebart, auch noch Geschenke überreicht, flattert der rote Mantel im Winterwind wie das Cape eines Superhelden. Zumindest schaut ihn das kleine Mädchen so an, den Nikolaus, der sie an diesem Freitagabend so besucht, wie er alle Kinder besuchen sollte – nur eben im Flüchtlingsheim, das Imsterinnen und Imster die „Sonneninsel“ nennen. Ob das kleine Mädchen das weiß, fraglich. Vielleicht kennt sie auch nicht ihn, den Nikolaus, oder wofür er steht. Den Zauber aber spürt sie, wie jedes Kind.

Einer unter uns

Seit fast zehn Jahren schenkt der Nikolaus leuchtende Kindheitserinnerungen im Imster Flüchtlingsheim. Nur logisch, dass ihn dabei ein Engel begleitet. | Foto: Matt
  • Seit fast zehn Jahren schenkt der Nikolaus leuchtende Kindheitserinnerungen im Imster Flüchtlingsheim. Nur logisch, dass ihn dabei ein Engel begleitet.
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Eigentlich ist's ja einerlei, was das Mädchen aus Syrien, aus Afghanistan, aus der Ukraine vom Nikolaus weiß. Bei Helden ist wie bei Heldinnen nur wichtig, was sie tun – nicht, woher sie kommen. Oder dass sie sonst in Tarnung leben, mitten unter uns: So wie der Nikolaus, der das ganze Jahr hindurch so tut, als wär' er irgendein Imster, der nicht seit bald fast zehn Jahren im Flüchtlingsheim freundliche Hoffnung schenkt, verpackt in sanften Worten und roten Nikolosackerln für jedes der knapp 20 Kinder, die im Flüchtlingsheim auf den Nikolaus warten – und für viele andere, die einst dort gewartet haben.

Nikolaus, Held der Arbeit

In Briefen vertrauen Kinder ihre Wünsche dem Christkind an. Der Nikolaus bringt's auf die Welt – und bezahlt's mit seinem Weihnachtsgeld.
  • In Briefen vertrauen Kinder ihre Wünsche dem Christkind an. Der Nikolaus bringt's auf die Welt – und bezahlt's mit seinem Weihnachtsgeld.
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Das Geld dafür kommt übrigens aus eigener Nikolaus-Tasche. Die Ironie, dass es das Weihnachtsgeld ist, bleibt dem kleinen Mädchen wohl verborgen: Sie strahlt nur und singt im Chor ein Lied, um dem Nikolo zu danken – auch dafür, dass er ihren Brief ans Christkind mitnimmt. In dessen Auftrag erfüllt der Imster Nikolaus dann die Wünsche, die im Flüchtlingsheim oft so herzzerreißend bescheiden sind, dass sie nur nach einer Mütze, einer Haarbürste fragen. In solchen Fällen packt der Nikolaus aber immer noch etwas dazu, das zum Spielen da ist. Nur erkannt werden, das will er nicht: Wär' ja auch schade, wenn der Nikolaus im Stadtrat auffliegt.

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