Haiming kämpft um die "Blechtafel"

HAIMING (sz). Der Wegweiser auf der A 12-Inntalautobahn stößt der Gemeinde Haiming sauer auf. Grund ist die Ausfahrtstafel, welche 24 Jahre lang mit "Haiming" bezeichnet war, im Zuge einer "Adaptierung" zur Ausfahrt "Ötztal" umbenannt wurde.

Seither kämpft Haiming um die Wiederherstellung dieser Bezeichnung, stößt beim Zuständigen Autobahnbetreiber ASFINAG aber auf taube Ohren.

Die Anschlussstelle (AST) habe immer schon Ötztal geheißen. Sie sei vor knapp einem viertel Jahrhundert fälschlicher Weise mit Haiming beschildert worden, heißt es auf Anfrage von Seiten der ASFINAG.

Diesen "Fehler" habe man 2010 korrigiert. Darüber hinaus habe die Bezeichnung der Gemeinde nur in Fahrtrichtung Imst bestanden, in entgegengesetzter Richtung aber immer schon "Ötztal", so die Argumentation.

Die Seelengemeinde Haiming vermutet die Starke Ötztal-Lobby als Grund für die Neubeschilderung. Diese wollte sich zu den Mutmaßungen aus der Inntaler Gemeinde auf Anfrage nicht zu Wort melden.

Die ASFINAG weißt diesen Vorwurf aber zurück: "Es hat keine Intervention von Seiten des Ötztales für diese Umbenennung gegeben. Es gibt weder eine Vereinbarung mit dem Ötztal noch mit Haiming. Für uns ist die richtige Beschilderung ausschlaggebend und diese wurde maßgeblich nach den gesetzlichen Vorgaben erfüllt", teilt ASFINAG-Pressesprecher Alexander Holzedl mit.

Gutachten widerspricht
Die Gemeinde Haiming hat darauf hin ein Gutachten von der Universität Innsbruck angefordert, welches seit Februar diesen Jahres vorliegt. Dieses Widerspricht den Aussagen der ASFINAG. Demnach schreibt der Gesetzgeber vor, dass "der Name der AST durch die nächstgelegene wichtigen Ortschaft, die über diesen Anschluss erreichbar ist, bestimmt wird".

"Ötztal ist keine Ortschaft", argumentiert sinngemäß die Gemeinde Haiming, die sich aufgrund dieses Gutachtens in ihren Vermutungen bestätigt fühlt.
Bereits Anfang März wurde dieses Gutachten von Bgm. Josef Leitner an die ASFINAG übermittelt, Stellungnahme dazu gab es bislang jedoch keine. "Das Gutachten ist uns bekannt und wird derzeit von uns überprüft", sagt Holzedl. Man wolle sich mit diesem Gutachten genau befassen.

"Es ist einfach ein großes Unrecht und traurig anzusehen, wie ein bestehendes Recht hier mit Füßen getreten wird. Wir verlangen nichts anderes als die Herstellung des rechtmäßigen Zustandes", so der Haiminger Dorfchef. Derzeit prüft die Gemeinde ihre Chancen auf dem Rechtsweg. Leitner: "Jetzt ist es wichtig unsere Erflogsaussichten auf dem Rechtsweg abzuklären, denn Recht haben und Recht bekommen ist leider nicht immer dasselbe."

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