Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe auf dem Balkan

Die Imsterinnen Dina Krilic (Musiklehrerin), Traudl Gadner (von der Pfarre Imst) und Erna Mujagic (Angestellte Sparkasse) v.l. inmitten der bisher gespendeten Hilfsgüter
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  • Die Imsterinnen Dina Krilic (Musiklehrerin), Traudl Gadner (von der Pfarre Imst) und Erna Mujagic (Angestellte Sparkasse) v.l. inmitten der bisher gespendeten Hilfsgüter
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Die gewaltigen Fluten in Bosnien-Herzegowina, Serbien und in Teilen Kroatiens haben verheerende Folgen für die Bevölkerung. Freiwillige Helfer aus Imst sammeln Hilfsgüter für die Einwohner betroffener Regionen.
Die dramatischen Auswirkungen des Balkan-Hochwassers schlagen auch in Imst große Wellen. Mit vereinten Kräften setzt sich eine Gruppe von Helfern dafür ein, dass Hilfspakete schnellstmöglich in die betroffenen Gebiete gelangen.
Erna Mujagic, Dina Krilic, Traudl Gadner, Haso Civic und Elisabeth Mehlmann samt ihren Helfern arbeiten mit unermüdlichem Einsatz für die Flutopfer. Via Facebook gelang es ihnen bereits unter dem Gruppennamen "Imst und Umgebung hilft Bosnien" viele Menschen zu erreichen. Die Räumlichkeiten für die Sammelaktion, neben dem EFKI Gebäude in der so genannten Imster "Cola-Kurve unweit des Agrarzentrums, wurden großzügigerweise zur Verfügung gestellt. Dort werden alle Hilfsgüter entgegengenommen und gelagert. Mehrere Fahrten sind in Planung.
Dringend benötigt werden Handschuhe, Mundschutz, Desinfektionsmittel, Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel, Kleidung, Schuhe, Dosen -und Trockennahrung, Speiseöl, Gaskocher, Decken, Verbandsmaterial, auch Werkzeug für den Wiederaufbau, wie z.B. Schaufeln, um den Schlamm zu beseitigen. Die Hilfsgüter können von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 - 16.00 Uhr (in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Tierhandlung) neben dem EFKI Haus abgegeben werden.

Wo die Not am größten ist

"Wir hoffen auf viele Spenden und bedanken uns jetzt schon ganz herzlich bei allen Helfern, EFKI, sowie dem Besitzer der Halle, der Pfarre Imst und den Schulen aus Imst und Umgebung", so Erna Mujagic. Wie auch Dina Krilic kam sie mit ihrer Familie durch den Bürgerkrieg der 90iger Jahre nach Tirol. Damals wurden sie unter schwierigen Bedingungen auf -und angenommen. Durch ihren persönlichen Hintergrund ist es ihnen ein besonderes Anliegen zu helfen und somit ihre eigene Dankbarkeit Bedürftigen zurückzugeben. "Die Hilfsgüter gehen an Personen ohne Ansehen, dorthin, wo die Not am größten ist."

Dina Krilic und Erna Mujagic stehen im regelmäßigen Kontakt mit Menschen aus den betroffenen Regionen. "Wir wollen mit unserer Hilfe ins Zentrum vom Geschehen gehen", erklärt Krilic. In Zusammenarbeit mit der Münchner Hilfsorganisation "Hilfe von Mensch zu Mensch" werden die Transporte in schwer betroffene Städte wie Samac oder Zeljezno Polje organisiert.

Zur Flutkatastrophe

Die schlimmsten Regenfälle der letzten 120 Jahre haben schreckliche Bilder und großes Elend hinterlassen. Ein Ende der Hochwasserkatastrophe ist bisher noch nicht in Sicht. Die Überflutungen in den drei Ländern forderten bereits knapp 50 Todesopfer, weitere Menschen werden noch vermisst. Tausende Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und stehen nun vor dem Nichts. Ca. 100 000 Haushalte haben derzeit weder Strom noch Wasser.
In Bosnien-Herzegowina kommt eine große Gefahr hinzu. Ca. 120 000 Landminen, die noch aus dem Krieg in den 90iger Jahren vergraben waren, werden durch das Hochwasser aus den markierten Minenfeldern weggespült. Durch Erdrutsche kam er bereits zu zahlreichen Explosionen.
Ca. eine Million der 3,8 Millionen Einwohner des Landes ist laut Behördenangaben von den Überschwemmungen betroffen.
In Belgrad und weiteren serbischen Städten entlang des Flusses Save wird erneut eine Flutwelle erwartet. Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck daran, Schutzdämme aus Sandsäcken entlang des Flusses zu errichten und Urbefestigungen zu verstärken.
Die Behörden warnen vor Ausbruch von Seuchen durch Tierkadaver, auch die Angst vor weiteren Schlammlawinen bleibt bestehen. Hunderte Erdrutsche verursachten bereits horrende Schäden.
Die österreichische Bundesregierung beschloss am Dienstag im Ministerrat Bosnien-Herzegowina und Serbien mit einer Million Euro zu unterstützen. Die Mittel stammen aus den Auslands-Katastrophenfonds.

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