Intensive Arbeiten im Zentrum
Hochwasserschutzprojekt im Zeitplan

Am Malchbach setzt die Wildbach- und Lawinenverbauung derzeit ein wichtiges
Schutzprojekt um. Die Bauarbeiten im dicht besiedelten Imster Stadtzentrum
dauern drei Jahre und sollen im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden.

IMST. Rund fünf Millionen werden vom Bund, der Stadtgemeinde Imst und dem Land Tirol in den Hochwasserschutz investiert. In die Bändigung der Wildbäche und den  Hochwasserschutz im Großraum Imst werden rund 30 Millionen Euro investiert.
Das Mammut-Schutzprojekt wird die Wildbach- und Lawinenverbauung insgesamt 20 Jahre beschäftigen. Die bisherigen Verbauungen waren teilweise am Ende der Lebenszeit bzw. sanierungsbedürftig.
Ziel ist es, dass künftig im Schinder- und im Malchbach bei einem Ereignis weniger Geschiebe in das Bachbett eingetragen werden und somit der Abfluss des Restwassers gewährleistet wird.
Folgende Maßnahmen sind laut dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsleitung Oberes Inntal geplant: Instandhaltung des Unterlaufgerinnes, Adaptierung, Sanierung bzw. Neuerrichtung von Sperren-Bauwerken im Mittellauf. 

Einmündungsbereich wird verbessert

Derzeit laufen die Bauarbeiten im Stadtzentrum. Aufgrund des hohen Schadenpotentials ist es das Kernstück der Schutzmaßnahmen. Die Arbeiten haben bereits im Herbst 2022 begonnen und werden insgesamt drei Jahre dauern.
Der Malchbach wird vom Johannesplatz bis zum Eichenweg vertieft und erweitert. Auch das Bachgerinne wird komplett erneuert und neu eingefasst. Nach der Sommerpause wurden von der WLV die Arbeiten im September wieder aufgenommen. Im ersten Abschnitt wurde zudem das Altgebäude beim Flürhaus abgerissen.
Hier wird der Kanal neu verlegt und dadurch bekommen die Abwasser-Leitungen höhere Kapazitäten. Dieses Projekt der Stadtgemeinde Imst wurde mit der WLV koordiniert.
Für Daniel Kurz, WLV-Gebietsleiter Oberes Inntal, läuft momentan eine relativ heiße Projekt-Phase: „Wir sind gut unterwegs. Derzeit haben wir beim Kraftwerk ein großes Loch für ein neuen Schacht, wo viele Leitungen verlaufen. Auch läuft der Kanal dort entlang des Gerinnes. Im Herbst wird auch der Mündungsbereich Schinderbach/Malchbach umgebaut. Für eine bessere Strömungstechnik fließt der Schinderbach künftig schleifend in den Malchbach, da es bisher Probleme bei einem starken Geschiebeeinstoß gab.“

Teuerster Abschnitt

Laut aktueller Planung soll der Bauabschnitt von der Johannesbrücke bis zum Kraftwerk im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. Insgesamt 5,2 Millionen Euro werden in diesen Bereich investiert.
„Es ist der teuerste Abschnitt. Dieser ist aber besonders wichtig, um den Schutz der Gebäude und des dicht besiedelten Stadtkerns zu gewährleisten. Zudem ist die Baustelle aufgrund der beengten Verhältnisse herausfordernd“, betont Bgm. Stefan Weirather.
Die Stadtgemeinde Imst leistet den Interessentenbeitrag für die Umsetzung des Schutzprojekts. Die restlichen Kosten trägt der Bund und das Land Tirol.
Auch Daniel Kurz verweist auf die relativ aufwendige Verbauungsvariante, die auch den schlechten Bodenverhältnissen (Lehm bzw. Ton) geschuldet ist. „Der Stahlbetonrahmen wird im Anschluss mit Natursteinen verkleidet. Der Bereich ist herausfordernd, da die Bebauung bis auf die Ufermauern reicht. Zudem sind die Platzverhältnisse für die Bauarbeiten beenget, was auch logistisch nicht ganz einfach ist.“

Schutzmaßnahmen bereits umgesetzt

Bereits abgeschlossen wurden die Sanierung und die Erweiterung der Stapfsperre. Zudem wurden Maßnahmen innerhalb der Hachleschlucht gesetzt und im Oberlauf Schrägrechen und Rückhaltebecken installiert.
„Nach dem Abschluss der Bauarbeiten beim Malchbach im Stadtzentrum im kommenden Jahr wurde bereits ein beträchtlicher Teil der Maßnahmen umgesetzt. Ein spannender Abschnitt steht dann bei den Stadtwerken an, wo das gesamte Gerinne neu gebaut wird. Auch der Bereich Mühlenweg ist ein hoch intensiver Bereich“, informiert WLV-Leiter Kurz über die nächsten Projektschritte.

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