Horrorszenario im Tunnel

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IMST/ROPPEN (sz). Der Roppener Tunnel war vergangenen Donnerstagabend in beiden Richtungen gesperrt. Grund war eine großangelegte Übung der Blaulichtorganisationen im Roppener Tunnel. Rund 160 Einsatzkräfte vom Roten Kreuz Mötz und Imst sowie von den Feuerwehren Imst und Silz, Mitarbeiter der ASFINAG und fünf Notärzte waren beteiligt. Simuliert wurde ein Auffahrunfall, bei dem zwei Pkws und ein Reisebus mit über 50 Personen involviert waren.

Perfektes Zusammenspiel
"Ziel dieser Übung war, das Fluchtverhalten im Tunnel (Tunnelentfluchtung) auf allen Ebenen zu testen und dabei eine Registrierung und Betreuung der Unverletzten neben der Versorgung der Schwerverletzten umzusetzen", erklärt Klaus Pöll vom Roten Kreuz. Daher wurden auch die "Unfallopfer" vorab angewiesen, sich im Tunnel zu verteilen und eine Paniksituation zu erzeugen.

"Es war ein sehr interessantes Szenario und für die Einsatzkräfte sehr lehrreich", wie Bezirksrettungskommandant Martin Dablander resümiert: "Uns war wichtig, dass die Mitarbeiter ein Gefühl für eine solche Ausnahmesituation entwickeln. Man kann wirklich sehr stolz darauf sein, dass die Einsatzorganisationen so gut aufgestellt sind und das Zusammenspiel zwischen dem Roten Kreuz und der Feuerwehr so einwandfrei funktioniert."

Immer ein Risiko
Das Wichtigste seien die gesammelten Erfahrungen, aber ein gewisses Risiko könne trotz aller technischen Innovationen und örtlichen Gegebenheiten nie gänzlich vermieden werden, so der Bezirksrettungskommandant. Dieser Meinung schließt sich auch Bezirksfeuerwehrinspektor Josef Wagner an: "Die Übung hat sehr gut funktioniert. Aber egal, wie oft ein derartiges Szenario durchgeführt wird, die Realität beinhaltet immer eine ungewisse Variable. Generell sind die Tunnelsysteme heute sehr sicher. In der folgenden Nachbesprechung, die in ca. einer Woche stattfinden wird, gilt es diese Faktoren zu berücksichtigen und etwaige Verbesserungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Generell kann aber gesagt werden, dass die Tunnelsysteme mittlerweile wirklich sehr sicher sind."

Die Abstimmung zwischen Tunnelbetreiber, den Einsatzorganisationen sowie den beteiligten Institutionen sei nachhaltig wichtig für die Gewährleistung der Abläufe im Ernstfall, bestätigt Klaus Fink, Geschäftsführer der ASFINAG. Aus diesem Grund sind die Abhaltungen solcher Übungen auch gesetzlich vorgeschrieben. "Dabei ist die Übung der Tunnelquerschläge in diesem Fall vorrangig. Hier haben wir seit der Inbetriebnahme beider Röhren im Dezember 2010 einen veränderten Zustand. Somit steht auch der Informationsaustausch zwischen der Einsazleitung und der Überwachungszentrale St. Jakob im Vordergrund", erklärt Fink. Die ASFINAG ist insbesondere beim Detektieren der Vorfälle und beim Einleiten sämtlicher notwendigen Schritte, wie beispielsweise der Alarmierung der Einsatzkräfte, gefordert. Günter Santer, Leiter der Straßenmeisterei Imst, dazu: "Vonseiten der Überwachungsstelle St. Jakob und den Einsatzkräften wurde professionell gearbeitet. Bei Türkontakt an den Querschlägen erfolgte eine entsprechende Statusmeldung an die Einsatzkräfte."

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