Grassmayr-Geläute wird am 7. Juli eingeweiht
Neue Glocke für die Karröster Kirche

Staunend beobachten die Schüler den Guss einer Glocke. | Foto: Solerti
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  • Staunend beobachten die Schüler den Guss einer Glocke.
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Nach längeren Überlegungen hat sich der Kirchenrat in Karrösten 2018 entschlossen, die fehlende große Glocke für das bestehende vierstimmige Geläut in Karrösten bei der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck gießen zu lassen. Seit dem Guss der vier „alten“ Glocken im Jahr 1947 fehlte dem Geläut in Karrösten die Stimme der großen Glocke.
Glocken sind machtvolle Zeugen des christlichen Glaubens. Sie rufen uns zum Gottesdienst, begrüßen die Eltern zur Taufe ihrer Kinder, stimmen in die Freude der Hochzeitspaare ein und trösten mit ihrem melancholischen Klang die Trauergemeinde. Ihr Klang ist wie der Widerhall der Ewigkeit. Sie mahnen für den Frieden und erinnern uns Menschen, den Arbeitsalltag zu unterbrechen, um das Wesentliche im Leben neu in den Blick zu nehmen. Kein anderer Gegenstand hat durch die Jahrhunderte die Phantasie des Volkes so bewegt, die Menschen so tief berührt, wie die Glocke. Sie gliedert unseren Alltag, warnt vor Sturmgefahr und läutet zum gemeinsamen Gebet. Sie bewahrt uns davor, ohne Hoffnung zu leben und zugleich ein Leben ohne ein letztes Ziel zu führen.
"Heute muss die Glocke werden. Frisch Gesellen, seid zur Hand." Was Friedrich Schiller 1799 in seinem bekannten "Lied von der Glocke" bildreich zum Ausdruck gebracht hatte, erlebten alle, die am 10. Mai beim feierlichen Glockenguss in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck anwesend waren. Mit Staunen und großer Freude sahen wir zu, wie die neue große Glocke (gis/as1-Ton, 540 kg, Durchmesser 95 cm) für den Kirchturm in Karrösten gegossen wurde. Bewegt und dankbar schloss der Guss mit dem Lied "Großer Gott, wie loben dich!" Schon bald wird die neue Magdalenaglocke in Karrösten, so hofft die Karröster Kirchengemeinde, dieses Gotteslob für uns in die Welt rufen. Einige Tage nach dem feierlichen Glockenguss am 10. Mai wurde nun die erkaltete Glocke von ihrer Lehmform befreit. Alle Volksschulkinder und weitere Pfarrgemeindemitglieder aus Karrösten erlebten diesen spannenden Moment. „Schwingt den Hammer, schwingt, bis der Mantel springt, wenn die Glock soll auferstehen, muss die Form in Stücke gehen.“ Ist das Werk gelungen, wie der Dichter Schiller fragt? Hat sich die Mühe von mehreren Wochen Arbeit gelohnt? Als Pfarrer Johannes Laichner die Glocke zum ersten Mal anschlug, konnten diese Fragen mit einem eindeutigen "Gott sei Dank" beantwortet werden. Natürlich wird die Pfarre ihre Ersparnisse für dieses „Herzensprojekt“ freigeben und damit einen großen Teil der Kosten abdecken. Zugleich wird man auch die Bevölkerung in einer Haussammlung um Spenden und Glockenpatenschaften bitten. In den nächsten Wochen wird die Glocke gereinigt, poliert und mit einem richtig dimensionierten Klöppel ausgestattet. Schon jetzt sind alle zur feierlichen Glockenweihe am 7. Juli 2019 einladen! Abt German Erd vom Stift Stams wird diese Weihe spenden. Anschließend feiert die Pfarre mit der ganzen Bevölkerung ein Glockenfest.

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