„Situation ist nicht tragbar“

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Die Forderung der Gemeinden an die ASFINAG, eine Filteranlage im Roppener Tunnelportal einzubauen, wird immer lauter. Jetzt wollen die Grünen das „Filterproblem“ auf Landesebene behandeln.

IMST (sz). Der Hilfeschrei der Grünen in Imst, in Form eines offenen Briefes an Landeshauptmann Günther Platter und anderen Vertretern der Politik, wurde bisher nicht gehört, wie der Imster Umweltreferent Thomas Linser vergangene Woche feststellte. Nun sei es Zeit, dieses Problem auf Landesebene zu diskutieren.

Situation ist nicht tragbar
Großen Rückhalt erhält Linser von seiner Parteikollegin Maria Scheiber, die den Antrag im Landtag ab sofort zum Thema machen will. „Die vorherrschende Situation ist nicht tragbar. Derzeit liegen die Emissionswerte knapp über der vorgeschriebenen Grenze (40 Mikrogramm NO2 pro m3. Ab 2012 schreibt die EU-Richtlinie einen Wert von 30 Mg vor. Es ist davon auszugehen, dass diese Linie dann permanent überschritten wird“, befürchtet Scheiber. Dass die nicht vorhandene Filteranlage nicht alleiniger Verursacher der schlechten Luftwerte ist, weiß Scheiber, aber: „Es ist der einzige abnormale Faktor. Zwölf Prozent schädlicher Feinstaub kommt aus dem Tunnelportal“. Für dieses Unterfangen hofft die Abgeordnete auf Unterstützung, vor allem von regionalen Politikern wie LR Gerhard Reheis, LA Hannes Staggl usw., die „das Problem kennen“, wie Scheiber zu verstehen gibt. Derartige Verhältnisse betreffen aber nicht nur die Stadt Imst, sondern sind immer wieder Thema im ganzen Land, „daher ist es auch ein Punkt, der im Landtag behandelt werden muss.

„Gemeinsam für Imst“
Das erklärte Ziel: „Ich will einen klaren Bericht, in dem sich die ASFINAG zu den Missständen bekennen muss und erwarte mir von unserem Landeshauptmann, dass er in diesem Sinne tätig wird. Wir wollen einen Filter für den Tunnel in Roppen, wie er auch im Plabutschtunnel vorhanden ist. Letztlich kann das Ziel nur heißen: Gemeinsam für Imst!“ Auch Imster Bürgermeister Stefan Weirather ist über die derzeitige Situation wenig erfreut und drängt ebenfalls auf den Einbau der Filteranlage: „Im Tunnel ist bereits alles für den Einbau des Filters vorgesehen. Trotz zahlloser Anfragen ist bisher nichts passiert. Im Sinne der Gesundheit der Menschen fordern wir ein, was uns von Anfang an zugesichert wurde“, so Weirather. Die ASFINAG entgegnet, dass bereits einige Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffbelastung ergriffen wurden. So trage die Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) ebenso zur Schadstoffminderung bei wie die flexiblen Geschwindigkeitsbegrenzung und nicht zuletzt der Vollausbau des Tunnels. „Durch die getrennten Verkehrsströme nach der Gesamtverkehrsfreigabe werden wesentliche Verbesserungen bei der Luftqualität spürbar“, heißt es von Seiten der ASFINAG.

Entwicklungen beobachten
Außerdem, entgegnet die ASFINAG, wurden im Plabutschtunnel lediglich Pilotversuche zur Erlangung von Basiswerten durchgeführt. Einen eingebauten Filter gebe es auch dort nicht. Man werde gemeinsam mit dem Land Tirol die zukünftige Entwicklung der Belastung beobachten und auswerten. Bei notwendigen Maßnahmen gelte es zu prüfen, welche Quelle als Verursacher zu identifizieren sei. „Sollte als Verursacher der Verkehr im Bereich Roppener Tunnel identifiziert werden, so wäre die Installation und Inbetriebnahme einer Abluftfilteranlage im Hinblick auf eine mögliche Verbesserung der Luftqualität detailliert zu prüfen“.

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