Sonderausstellung im Museum im Ballhaus: Moritz Öfner – Eine Tiroler Auswanderer-Geschichte
Die Geschichte von Moritz Öfner ist eigentlich eine typische Tiroler Auswanderergeschichte des 19. Jahrhunderts. Moritz Öfner, geboren 1862 in Dormitz bei Nassereith, hat seine Tiroler Heimat auf der Suche nach einer besseren beruflichen Zukunft verlassen. Das war damals nicht außergewöhnlich, ab den 1860ern bis 1914 verließen mindesten fünf Millionen Menschen, also rund zehn Prozent der damaligen Bevölkerung, Österreich-Ungarn. Die Auswanderer stammten vorwiegend aus wirtschaftlich schwachen, kaum industrialisierten Regionen; drei Millionen Menschen gingen in die USA, Hunderttausende nach Argentinien, Kanada oder Brasilien. Rund 30 Prozent der Auswanderer blieben in Europa, so wie Moritz Öfner, der über Aachen nach Den Haag gelangt war, wo er einen eigenen Betrieb gründete, bevor er wieder in seine Heimat zurückkehrte.
Sein Leben lässt sich anhand seines fotografischen Nachlasses rekonstruieren: Der Hobbyfotograf Moritz Öfner hat einen Koffer voll mit Glasplatten, 650 Stereo-Aufnahmen, hinterlassen, die sein Enkel Paul und seine Urenkelin Judith gesichtet und für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt haben.
650 Stereo-Aufnahmen erzählen Moritz Öfners spannende Lebensgeschichte.
Die digitalisierten Stereoaufnahmen können nun mithilfe eins digitalen Stereoskops betrachtet werden, um den ursprünglich gedachten "dreidimensionalen" Effekt erleben zu können.
Die Ausstellung vermittelt aber auch einen Eindruck von der fotografischen Tätigkeit Moritz, gibt es neben seinen Aufnahmen auch die originalen Apparate und Gerätschaften, Dokumentationen und Reisetagebücher zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch seine handgenähten Schneiderarbeiten, Leihgaben aus dem Centraaal Museum Utrecht.
Sein Enkel Paul und seine Urenkelin Judith Öfner, die in den Niederlanden leben, haben mit dem Nachlass von Moritz einen Schatz gehoben und stellen einen Auszug daraus für eine Sonderausstellung im Museum im Ballhaus zur Verfügung.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, dem 16. September, um 19 Uhr statt.
Zu sehen ist die Ausstellung bis 11. November.
Musikalisch umrahmt wird die Vernissage durch Sonja Jud.
Informationen unter www.kultur-imst.at
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