„Tirol 2050 energieautonom“ Gemeinden setzen kräftige Impulse: Telfs und Zirl Pioniere

V. li.: Vize-Bgm Gemeinde Mutters Gregor Reitmair, Bgm Gemeinde Trins Alois Mair, Bgm Volders Maximillian Harb, Energiereferent LHStv Josef Geisler, Umweltausschussobfrau Telfs Cornelia Hagele, Vize-Bgm Innsbruck Sonja Pitscheider, GF Energie Tirol Bruno Oberhuber, Bgm Zirl Josef Kreiser. | Foto: Energie Tirol
  • V. li.: Vize-Bgm Gemeinde Mutters Gregor Reitmair, Bgm Gemeinde Trins Alois Mair, Bgm Volders Maximillian Harb, Energiereferent LHStv Josef Geisler, Umweltausschussobfrau Telfs Cornelia Hagele, Vize-Bgm Innsbruck Sonja Pitscheider, GF Energie Tirol Bruno Oberhuber, Bgm Zirl Josef Kreiser.
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REGION. Die sechs e5-Gemeinden des Bezirks, Volders, Trins, Innsbruck, Telfs, Mutters und Zirl, leisten Pionierarbeit in Sachen Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien. Am Montag stellten diese Gemeinden ihre Leuchtturmprojekte vor. Das Land strebt mit dem Projekt "Tirol 2050 energieautonom" das Ziel an, 50 Prozent des Energieverbauchs einzusparen und 30 Prozent mehr erneuerbare Energie zu produzieren.

Innovative e5-Gemeinden

Wie innovativ die e5-Gemeinden arbeiten, zeigt folgendes herausragende Beispiel:
Im Rahmen eines fünfjährigen Umweltprojekts in Volders soll der im gesamten Gemeindegebiet üppig wuchernde Staudenknöterich (=gebietsfremde Pflanze, sogenannte Neophyten) ausgerupft und in umweltfreundliche Energie – konkret in Biogas – verwandelt werden. „Eine wirklich herausfordernde Aufgabe, die mit großem Engagement unter Beteiligung des Abfallverbands und der Bevölkerung zu bewältigen ist“, versicherte Bgm Maximilian Harb.
Die Einbeziehung der rund 60 in Volders untergebrachten AsylwerberInnen unterstreicht zusätzlich den sozialen Aspekt des Projekts, das neben Vorteilen für die Wirtschaft und die Umwelt auch Integration und Beschäftigung für Asylsuchende mit sich bringt.

Die Gemeindeprojekte

Volders: Die Gemeinde gilt speziell im Bereich Solarenergie als Musterschüler. Mehr als 170 Solaranlagen und sechs private Photovoltaikanlagen wurdengefördert. Weiters hat sich Volders in einem Grundsatzbeschluss verpflichtet, bei Neubau oder Sanierung von Gemeindegebäuden den Niedrigstenergiehaus-Standard anzuwenden. „Das neue Feuerwehrhaus wurde bereits unter diesem Aspekt gebaut und mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet“, erklärte Bgm Maximilian Harb und kündigte für die Mittelschule die gleiche Vorgangsweise an.

Trins: Mehr als 30 Prozent des Heizwärmebedarfs in der Gemeinde werden durch erneuerbare Energieträger abgedeckt. Geworben wurde auch für mehr Sanierungen. „Mit drei Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden ist das Potenzial im Bereich Photovoltaik aber noch lange nicht ausgeschöpft“, stellte Bgm Alois Mair fest.

Innsbruck: Der Energieentwicklungsplan der Stadt sieht bis zum Jahr 2025 eine Verringerung des Gesamtenergiebedarfs um 17 Prozent, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger um 27 Prozent sowie eine deutliche Steigerung der Sanierungsrate und eine massive Emissionssenkung vor. „Großer Handlungsbedarf herrscht in Innsbruck vor allem im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. Hier verbirgt sich ein enormes Einsparungspotenzial“, weiß Vize-Bgm Sonja Pitscheider. Mit dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, wie die Straßenbahnen, oder fahrradfreundlichen Verkehrswegen forciert Innsbruck auch den Weg in eine ressourcenschonende, sanfte Mobilität.

Telfs: Mit Kleinwasserkraftwerken produziert die Marktgemeinde Strom für rund 3.700 Haushalte. In Planung befindet sich ein BürgerInnen-Beteiligungsmodell für eine effiziente Straßenbeleuchtung sowie eine Haushaltsdatenerhebung und Potenzialanalyse.

Mutters: Die Gemeinde wurde für ihre energieeffiziente Wohnhaussiedlung Birchfeld ausgezeichnet. Mit weiteren ambitionierten Maßnahmen wie der Umrüstung der Straßenbeleuchtung sowie der Innenbeleuchtung der Gemeindegebäude auf hundert Prozent LED-Lampen, der Förderung der Energieberatung für GemeindebürgerInnen, dem Betrieb eines Trinkwasserkraftwerks und der Erstellung eines nachhaltigen Verkehrskonzepts geht Mutters vorbildhaft in die Energiezukunft.

Zirl: Die Gemeinde erzeugt Strom aus Klärgas und produziert mehr Strom, als verbraucht wird. Ein unter Bürgerbeteiligung erstelltes Ortsleitbild und die thermische Sanierung der Schulen sind weitere, umgesetzte Maßnahmen. In Planung befindet sich eine Begegnungszone im Dorfzentrum.

Bis zu 20.000 Wohngebäude sanierungsbedürftig

„Von 47.000 Wohngebäuden des Bezirks Innsbruck-Land bräuchten bis zu 20.000 eine energetische Sanierung, um den Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren und die Versorgung mit eigenen heimischen Energieträgern zu gewährleisten“ zeigte Bruno Oberhuber, Geschäftsführer Energie Tirol, auf das große, weitere Energiesparpotenzial im Bereich Raumwärme hin.

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