UPDATE - Fernpass-Paket
Gemeinden Nassereith und Biberwier stimmen gegen Straßenbauprojekt
Neben dem Widerstand einer Bürgerinitiative muss die Landesregierung auch ein Nein der Gemeindeführungen gegen das geplante Fernpasspaket in Kauf nehmen.
NASSEREITH / FERNPASS. Heute wurde im Gemeindeamt von Nassereith die Verhandlung zum Straßenbauprojekt im Rahmen des Fernpasspakets durchgeführt. Inzwischen steht fest, dass die beiden betroffenen Gemeinden Nassereith und Biberwier nicht zugestimmt haben. Auch wenn die Mautstelle kein Teil der heutigen Verhandlung war (der Gemeinderat hatte am vergangenen Dienstag gegen die Bereitstellung eines Grundstücks für eine Mautstation votiert), muss doch eine Lösung darüber ins Gesamtprojekt inkludiert werden, argumentiert Bürgermeister Herbert Kröll: "Es hat meinerseits keine Zustimmung für das Projekt gegeben, aus dem Grund, weil noch ein paar Fragen offen sind. Da gehört auch die Mautstation dazu. Es ist uns zwar zugesichert worden, dass innerhalb des Gemeindegebiets keine Maut zu zahlen ist, aber das muss natürlich auch für alle Besucher der Betriebe Fernstein und Fernpass gelten."
Über hundert Personen waren dem Aufruf der in Gründung befindlichen Bürgerinitiative "Lebensraum Gurgltal" gefolgt, um ihren Unmut über das von der Landesregierung geplante Fernpass-Paket mitzuteilen. Die Landesregierung rede ständig von der Anbindung des Außerferns ans Inntal und vergesse dabei, dass da das Gurgltal dazwischenliege, so die Kritik. "Entlastung für die Bevölkerung steht gar nicht zur Debatte, im Gegenteil. Die jetzt vorgeschlagenen Erweiterungen dürften nur die halbe Wahrheit sein und die Reduktion der LKW-Fahrten auf Ziel- und Quellgebiete ist äußerst unsicher. Jedenfalls unser Risiko", zeigt sich Ludwig Gruber als einer der Initiatoren der Bürgerinitiative besorgt.
Am Ende der Kundgebung, bei der es auch Buh-Rufe in Richtung Landesregierung gegeben hat, konnte die Initiative 205 Unterschriften von Nassereither Bürgern zählen, die eine Volksbefragung fordern. Rund 300 sind nötig, damit diese tatsächlich durchgeführt werden muss. Doch auch wenn die Nassereither sich gegen das Projekt in dieser Form aussprechen sollten, muss dies keinerlei Konsequenz auf die weiteren Planungen haben.
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