Gemeinderat Obsteig
Mit 1.000 Puten abgeblitzt
- In einer geheimen Abstimmung wurde über das geplante Projekt entschieden.
- Foto: Dorn
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Der neuerliche Versuch eine Geflügelfarm im Weiler Wald bewilligt zu bekommen, ist dieses Mal schon im Gemeinderat gescheitert.
OBSTEIG. Nachdem das bereits vom Gemeinderat und vom Land Tirol genehmigte Vorhaben zum Bau einer Putenfarm im Obsteiger Weiler Wald vom Verwaltungsgerichtshof abgewiesen worden war, hatte der Bauwerber einen neuerlichen Antrag auf Umwidmung gestellt. Das ursprüngliche Projekt hätte nämlich auch eine Intensivnutztierhaltung ermöglicht, so eine der Begründungen des VGH. Zu dieser Nutzung wäre aber keine ausreichende Grundlagenforschung betrieben worden bzw. wäre auf eine bestimmte Stückzahl bei der Widmung nicht eingegangen worden, so die Kritik.
- Auf das Grundstück im Weiler Wald werden nun auch keine 1.000 Puten einziehen.
- Foto: Symbolbild: pixabay
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Der neuerliche Versuch war deshalb auf ein reduziertes Projekt ausgerichtet. In der Widmung wäre laut Antrag von Bürgermeister Erich Mirth dann eine Obergrenze von 1.000 Puten festgeschrieben worden. Doch auch diese Einschränkung traf bei den Anrainern vom Weiler Wald, die von Anfang an fast geschlossen gegen das Projekt protestierten, auf keinerlei Zustimmung. Die Stimmung bei der Gemeinderatssitzung war dementsprechend angespannt.
- Das Interesse der Obsteiger, vor allem der Bewohner des Weilers Wald, und der Medien an dieser kurzen Sitzung war groß.
- Foto: Dorn
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Über den Antrag auf Umwidmung wurde nach nur kurzer Erörterung des Projekts schriftlich abgestimmt: Von den 13 Mandataren stimmten sieben gegen das Projekt und sechs dafür. Mit sichtlicher Erleichterung reagierten die meisten anwesenden Zuschauer auf dieses Ergebnis, Umarmungen und Freudestränen inklusive.
Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, sieht sein jahrelanges Engagement auf Seiten der Anrainer nun bestätigt: „Für uns als Liste Fritz ist die Entscheidung des Obsteiger Gemeinderats ein wichtiger Etappensieg. Vor allem für die Anrainerinnen und Anrainer, aber auch für die gesamte Bevölkerung. Es ist ein Sieg der Vernunft, weil nun die Möglichkeit besteht, einen besseren, konfliktfreien Standort für den geplanten Geflügelmastbetrieb zu finden“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint zur aktuellen Entwicklung rund um das umstrittene Projekt.
Für seine Liste sei es von Anfang an klar gewesen, dass ein Geflügelmastbetrieb im Ortsteil Wald und generell in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten nichts verloren habe. „Deshalb haben wir immer einen Standort gefordert, an dem keine Konflikte mit der Nachbarschaft entstehen können. Nur unter diesen Bedingungen kann ein solcher Wirtschaftsbetrieb langfristig überhaupt funktionieren“, betont Sint. „Wir haben auch immer davor gewarnt, halbgare Lösungen wie eine bloße Begrenzung der Tieranzahl als Kompromisslösung vorzuschlagen. Ob es nun 3.000 oder 1.000 Puten sind. Deshalb ändert sich nichts an den grundsätzlichen Problemen mit Lärm- und Geruchsbelästigung in unmittelbarer Wohnnähe,“ so Sint weiter, für den das am Ende nur dazu führt, dass Bürgermeister oder Behörden letzten Endes regelmäßig die Zahl der Puten feststellen müssen. „Das sind keine Lösungen, sondern bürokratische Absurditäten.“ Wie es in Sachen Geflügelfarm und den bereits errichteten Gebäudeteilen im Weiler Wald nun weiter geht, wird sich wohl erst in einigen Wochen zeigen.
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