BB im Gespräch mit Ex-ÖFB Teamchef Didi Constantini

2Bilder

Didi Constantini wünscht dem Team alles Gute und hofft auf die EM-Teilnahme in Brasilien

BB: „Didi, vor einem Jahr sprach ich mit dir und du warst guter Dinge weiter Teamchef zu bleiben. Was ist geschehen?“
„Der Grund war, dass wir uns nicht qualifiziert haben, wir hatten zu viel verloren. Das entscheidende Spiel in Wien gegen Belgien haben wir leider verloren, sonst wären wir bis zum Schluss dabei gewesen. Dann folgte die hohe Niederlage gegen Deutschland, ja, dann bist du als Trainer leider weg.“

BB: „Kaum warst du im September 2011 abberufen, wurde Andreas Ivanschitz von deinem Co-Trainer und Nachfolger Willi Ruttensteiner in das Team berufen. Bist du über Ivanschitz gestolpert?“
„Das kann man überhaupt nicht so sagen. Wer sich auskennt weiß, dass ich nicht über den Ivanschitz gestolpert bin. Ivanschitz hatte in der Anfangsphase bei Mainz einen guten Lauf, aber zu der Zeit hatten wir mit dem Team 7 Punkte gemacht und deshalb wollte ich das Kollektiv nicht zerreißen. In weiterer Folge habe ich den Alaba dem Ivanschitz vorgezogen und ich glaube, dass mir die Zukunft nicht Unrecht gibt.“

BB: „Du hattest in zweieinhalb Jahren ein ambitioniertes, junges Team zusammengestellt das Hoffnung auf Erfolg gab. Glaubst du, dass dir nicht genügend Zeit für den Aufbau geblieben ist?“
„Ja, das ist heute so, qualifizierst du dich nicht, bist du weg. Früher hattest du Zeit bei zwei bis drei Qualifikationen das Team zu formen, die Zeit wurde schnelllebig. Ich möchte auch sagen, dass ich nicht immer der Feinste war, wenn du mit zwei, drei Medienvertreten nicht redest, wird’s schwer, das ist aber vorbei.“

BB: „Vor einem Jahr stellte ich dir an dieser Stelle die Frage, ob du alles richtig gemacht hast. Was würdest du heute anders machen?“
„Ich war der Meinung, dass ich es richtig mache. Ich glaube nicht, dass ich sehr viel anders machen würde. Wenn dir Journalisten keinen Respekt entgegenbringen, muss ich den Respekt auch ihnen gegenüber nicht zeigen. Was Aufstellungsvarianten oder Personalien betroffen hatte, glaube ich, dass alles gepasst hatte. Man bedenke, dass zu den Spielen in Wien 190.000 Zuschauer gekommen waren, das zeigt, dass wir begeisterten Fußball gespielt hatten. Sicherlich, macht auch jeder Trainer Fehler. Es ist aber auch so, dass die Spieler Fehler machen bei denen der Trainer nicht mehr einwirken kann. Ich denke nur an die Fehler bei den Spielen gegen Belgien. In Belgien eine unnötige Rote und in Wien ein Tor das ich als Eigentor betrachten würde, oder die vergebene Torchance von Janko. Man braucht eben den positiven Spielverlauf. Dennoch übernahm ich als Trainer alle Verantwortung. Deshalb wurde ich auch Trainer.“

BB: „Kennst du deinen Nachfolger Marcel Koller? Was versprichst du dir von ihm?“
„Ich habe ihn bei Servus TV einmal kennengelernt, finde ihn als einen ganz netten Burschen. Es gab noch ein Telefonat zwischen uns das war dann schon alles. Er hat jetzt eine schöne Zeit mit dem Team verbracht, weil es um nichts ging. Bei den beiden Freundschaftsspielen, hatte er das Team gut eingestellt. Aber jetzt geht’s an Eingemachte. Werden wir sehen, wie sich’s weiter entwickelt. Wenn er sich qualifiziert werde ich ihm gratulieren und nicht neidisch hinschauen.“

BB: „Koller hat eigentlich dein Team übernommen und jetzt ein paar neue Spieler hinzugefügt. Glaubst du, wird das ÖFB Team die Qualifikation zur WM Endrunde 2014 schaffen?“
„Jeder neue Trainer holt auch neue Spieler ins Team, ich wünsche ihm und dem Team, dass sie die Quali schaffen und nach Brasilien fahren werden.“

BB: „Was hast du eigentlich vor? Würdest du wieder als Trainer arbeiten, oder bist du mit deinen Jugendcamps ausgelastet?“
„Mit den Jugendcamps bin ich nicht ausgelastet, weil es ja nur zwei Monate im Jahr sind. Natürlich gibt es Vorbereitungs- und Abschlussarbeiten genug. Es gibt immer wieder Anrufe bis hin nach Saudi-Arabien. Wenn ich den geeigneten Posten finde, werde ich auch als Trainer wieder arbeiten. Ich habe nie einen Manager gehabt und habe auch weiterhin keinen. Mein Wunsch wäre irgendwo im Ausland zu arbeiten, es muss nicht Österreich sein. Wenn ich nichts finde, lebe ich auch gut.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.