Jenseits der Schönwetterfotografie

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Die Vernissage zweier Projekte des Ötztaler Fotografen Aexander Lohmann wird am 23. November 2016 in Obergurgl stattfinden. Am Mittwoch, den 23. November von 16:00 Uhr bis 23:00 Uhr im Winterpalast Obergurgl 2 (Zentrum Reithalle) wird die Vernissage stattfinden.
"Neben zahlreichen eigenen Ausstellungen werde ich mit beiden Projekten auch in der Kunsthalle Arlberg 1800 mehrere Monate vertreten sein. Vergangenes Jahr präsentierte ich mein Projekt „Humanplayground“ sechs Wochen mit einer Soloausstellung im Red Bull Hangar-7 in Salzburg und anschliessend in der Kunsthalle Arlberg. Die limitierten Fotografien sind mittlerweile größtenteils ausverkauft", erzählt Lohmann.
In den fotografischen Kompositionen von Alexander Maria Lohmann fährt die Natur Karussell und die Stadt offenbart ihre wilde Seele. Die Suche nach Extremen führt den vielgereisten Einzelgänger aus dem Tiroler Hochgebirge immer wieder in die Metropolen und entlegensten Regionen unserer Erde.
Für sein jüngstes Projekt "Wildcircus" heftete sich Lohmann auf die Fährte afrikanischer Wildtiere. Es ist eine surreale Bilderreise und künstlerische Fotosafari ins Reich der Tiere, die mit gängigen Erwartungshaltungen bricht und den Betrachter in ihren Bann zieht.
Als fotografischer Grenzgänger sucht Lohmann die extremen Kontraste jenseits von Schönwetterfotografie und persönlicher Komfortzone.
Factsheet:
Alexander Maria Lohmann, Fotokünstler Ein Suchender zwischen den Grenzen
Geboren 21.12.1972 in Obergurgl, Tirol / Österreich.
Mit Fotografie kam er schon früh in Berührung. Sein Vater und auch sein Großvater – die meisten alten schwarz-weißen Aufnahmen aus dem Ötztal sind von ihm – waren Fotografen.
Die berufliche Zwischenstation ...
Sporthandel und Gastronomie verließ er 2010 endgültig. Von da an begann seine Selbständigkeit als Foto- graf. Davor war er 13 Jahre lang Geschäftsführer der Lohmann GmbH. Er baute das Unternehmen mit Hotel, Gastronomie und Sportgeschäften immer weiter aus. In dieser Zeit begegnete er Karl Heinz Böhm. Mit der Organisation ‚Menschen für Menschen‘ besuchte er zum ersten Mal Äthiopien. Seit diesem Zeitpunkt bereist er immer wieder dieses Land. Die Menschen und ihre Umgebung faszinieren den 43-Jährigen.
Grenzen zu überwinden ...
versucht er auch bei seinen Aufnahmen in Äthiopien. So mietet er einen Jeep samt Fahrer, fährt geradeaus in Richtung Unendlichkeit, den Timer am Smartphone auf eine Stunde gestellt. Sie bleiben stehen. Er steigt aus, dreht sich 90 Grad nach links und geht zu Fuß alleine weiter ... fünf Kilometer. „Dann setze ich mich ein- fach hin und warte, oft stundenlang. Wenn man nicht weiß was kommt, kann man nicht enttäuscht werden. Und plötzlich passieren die unglaublichsten Dinge. Männer, Frauen und Kinder des Stammes Afar, die zum kriegerischsten Volk der Erde gehören, die vielleicht noch nie einen Weißen gesehen hatten, kommen zu mir. Ganz langsam, ganz selbstverständlich und friedlich. Auf einmal ist es egal, woher jemand kommt, wohin jemand geht, wie jemand aussieht, wie jemand spricht. Es zählt nur der Mensch. So einen Zugang würde ich mir in der Debatte rund um Flüchtlinge wünschen. Es geht darum die Grenzen im Kopf zu überwinden, sich davon zu befreien. Dann wäre vieles einfacher“, ist Lohmann überzeugt.
Das hat ihm seine Tochter Kristina gelernt und vorgelebt, die mit einer seltenen Genkrankheit auf die Welt kam. Mit sieben Jahren wurde bei ihr Spinale Muskel Atrophie Typ II (SMA) diagnostiziert. Dabei bekom- men die Muskeln keine Impulse von den Nerven. „Ausgerechnet die ärmsten Menschen auf dieser Erde in Äthiopien, die nicht wissen, was sie essen sollen und ein Kind in einem Rollstuhl waren die glücklichsten Menschen, die ich kenne“, erzählt Lohmann. Seine zweite Tochter Stefanie Maria hat sich ebenfalls der Foto- grafie verschrieben und wird bei ihrem Vater in die Lehre gehen.
Alexander Maria Lohmann ...
ist ein Suchender zwischen den Grenzen. Seine eigenen Lebens-Erfahrungen zum Teil sehr nahe am Tod haben aus ihm einen Menschen gemacht, der sich Situationen und Momente mit einem anderen Blickwinkel nähert. Ihn interessieren die Grenzen. Sie begleiten ihn. Die Grenze zwischen seinem damaligen luxurösen Dasein als Geschäftsführer eines in der Region bedeutenden Unternehmens und seinem jetzigen Leben als selbständiger Fotograf. „Ich startete nur mit einer Lebensversicherung. Statt der teuren Autos kaufte ich mir ein gebrauchtes, altes Auto und machte Online-Fotokurse. Ich begann Hotels zu fotografieren und mache das mittlerweile in ganz Europa. Materialien, architektonische Linien und Formen finde ich faszinierend und na- türlich bereise ich noch immer Äthiopien oder Städte, wie New York City, Dubai etc. In meinen Fotocollagen fließt alles zusammen. Meine Fotokunst ist wie Denken in Bildern. All meine Eindrücke aus den Reisen fügen sich in diesen Bilder zu einem großen Ganzen. Daher freut es mich besonders, dass ich mit HUMANPLAY- GROUND diese Darstellungen in großformatigen Bildern zum ersten Mal öffentlich zeigen kann“, erklärt Lohmann.
Mehr Information: Alexander Maria Lohmann, Mobil +43 (0) 676 555 55 72

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