"Lohnt sich für Betroffene, aber auch für öffentliche Haushalte"
Reha bei Schmerzen zahlt sich aus
Etwa 40 Prozent der Österreicher über 20 Jahre leiden mehr oder weniger an Rückenschmerzen. Bei vielen Betroffenen können sich starke Schmerzen – etwa bedingt durch einen Bandscheibenvorfall – jedoch chronifizieren. Der Schmerz dient dann nicht mehr als Warnsignal, um auf eine Störung im Körper aufmerksam zu machen, sondern entwickelt sich zu einer eigenständigen, oft langwierigen Erkrankung.
Reha günstiger als Verzicht
Johannes Püspok, ärztlicher Leiter im Moorheilbad Harbach, ist überzeugt: "Die konsequente Behandlung chronischer Schmerzen lohnt sich – für die Betroffenen, aber auch für die öffentlichen Haushalte. Das gilt besonders für die orthopädische Rehabilitation". Er verweist auf eine eine aktuelle deutsche Studie, die gesundheitsökonomische Effekte der Rehabilitation bei chronischem Rückenschmerz untersucht hat. Verglichen wurden dabei die direkten und indirekten Kosten von Patienten mit Reha-Bedarf. Ein Teil der Patienten hatte Rehabilitation in Anspruch genommen, ein anderer nicht.
Reha kostet etwa 5.000 Euro
Obwohl die Rehabilitation einer Person über 5.000 Euro an direkten und indirekten Kosten wie zum Beispiel Krankenstandstage verursachte, kam es unterm Strich günstiger, diese umfassende Maßnahme zur Schmerzbekämpfung in Anspruch zu nehmen als darauf zu verzichten: Die Rehabilitanden brauchten in den beiden Folgejahren weniger akutstationäre Leistungen und verursachten geringere indirekte Kosten durch Arbeitsunfähigkeit. "Weitere ökonomische Effekte wie möglicherweise vermiedene oder verzögerte Pensionierungen aus gesundheitlichen Gründen sind hier noch nicht erfasst", rechnet Waltraud Stromer, Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft, vor.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.