Etwa zwanzig Prozent der Österreicher reagieren sensibel auf Histamin
Rotwein und Käse? Nein danke!
Histamin ist ein natürlicher Botenstoff, der zum Teil vom Körper selbst gebildet wird. Es ist ein Abbauprodukt von Eiweißbestandteilen – den Aminosäuren – und ist an verschiedenen Körperfunktionen, wie etwa an der Immunabwehr beteiligt. Aber auch viele Lebensmittel enthalten Histamin. Einen besonders hohen Anteil haben beispielsweise lange gereifte Käse, Rohwürste, Schokolade, Rotwein, aber auch manche Gemüse- und Obstsorten wie Tomaten oder Erdbeeren.
"Anti-Histamin-Enzym"
Gesunde Menschen können Histamin mithilfe des Enzyms Diaminooxidase (DAO) gut abbauen. "Bei einem – meist erblich bedingten – Mangel an diesem Enzym wird Histamin verzögert abgebaut, sammelt sich im Körper an und führt zu allergieähnlichen Reaktionen", weiß Wolfgang Schnedl, Facharzt für Innere Medizin von der Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ der MedUni Graz. Auf histaminreiche Lebensmittel reagieren etwa zwanzig Prozent der Österreicher mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hautausschläge, Bauchschmerzen oder Schwindel. Diese lassen sich vor allem durch eine histaminarme Ernährung in den Griff bekommen. Um die Verursacher der Symptome zu identifizieren hilft es, ein Ernährungstagebuch zu führen. Weiters sind Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, die vor dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel eingenommen werden. Diese gleichen die DAO-Konzentration im Dünndarm aus und machen das Histamin somit besser verträglich.
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