Ernährung
Vorsatz für 2023: Weniger Zucker und weniger Salz
Zu einem der häufigsten guten Neujahrsvorsätze zählt eine gesündere Ernährungsweise. Zwei Experten vom Klinikum Wels-Grieskirchen geben Tipps zum maßvollen Umgang mit Zucker und Salz.
ÖSTERREICH. Bei Zucker handelt es sich um reine Energie, ohne Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe oder Ballaststoffe. In den Nachkriegsjahren war Zucker ein wichtiger Energielieferant, da die Menschen körperlich hart arbeiten mussten. "Damals lag der durchschnittliche Zuckerverbrauch pro Tag bei rund 60 Gramm pro Person. 2021 war er um 22 Gramm höher. Bei unserem heutigen Lebensstil verbrauchen wir diese Energie aber nicht mehr", weiß die Ernährungsexpertin Kerstin Dopler. Erhöhter Konsum von Zucker trägt zur Entstehung von Übergewicht, Karies sowie Diabetes mellitus Typ 2 bei und fördert Entzündungen im Körper.
Häufig "versteckt" sich der Zucker in verschiedenen Produkten. Viel Zucker steckt neben Süßigkeiten auch in Milchprodukten, Limonaden, Energydrinks, Fertigprodukten, Müslis, Soßen und sogar in Lebensmitteln für Kleinkinder. "Ein Glas Limonade mit liefert durchschnittlich 15 Gramm freien Zucker – das sind fünf Stück Würfelzucker, bereits 60 Prozent der empfohlenen maximalen Tagesmenge“, gibt Dopler zu Bedenken.
Vom Mangel zum Überfluss
Bei Salz ist es so, dass die Menschen während der ersten zwei Millionen Jahre in einem durch Salzmangel gekennzeichneten Umfeld lebten. Es war nötig, physiologische Mechanismen zur Konservierung des wenigen mit der Nahrung aufgenommenen Salzes – etwa ein Viertel bis ein halbes Gramm pro Tag – zu entwickeln. Es setzten sich Individuen durch, die das gut konnten. "Die heutigen Lebensumstände in der westlichen Welt sind von Salzüberfluss gekennzeichnet, was gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Der menschliche Körper ist nicht imstande, die zwanzigfache Menge an Salz, die wir im Vergleich zu unseren Vorfahren aufnehmen, problemlos über die Nieren loszuwerden“, erklärt der Kardiologe Thomas Weber. Die WHO sieht in einem Zuviel an Salz ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und seine möglichen Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Herzschwäche. "Aber auch Nierenschwäche oder Demenz treten bei verringerter Salzzufuhr seltener auf“, erläutert Weber.
Das Salz nehmen wir häufig, ebenso wie den Zucker, unbewusst zu uns. „Salz ist vor allem in vielen Fertigprodukten, Schinken, Salami, Käse und pikanten Snacks enthalten sowie in Nahrungsmitteln wie Brot und Cerealien“, so Weber. Die WHO empfiehlt eine Reduktion der Salzaufnahme um 30 Prozent.
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