Heuschnupfensaison ist im Gange
Was eine Pollenallergie mit Gewitter zu tun hat
Etwa einen Monat früher als im langjährigen Schnitt startete heuer der Pollenflug. Ausnahmen bilden Birke und Esche, die sich dieses Jahr eher als Spätzünder erwiesen. Grund dafür ist der Klimawandel, der die Pflanzenwelt aus dem Konzept bringt.
ÖSTERREICH. Aber nicht nur das frühe Auftreten der ersten Symptome war auffällig, auch deren Intensität. "Allergiker reagierten überdurchschnittlich stark auf geringe Mengen Pollen in der Luft“, so Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien. "Zahlreiche Allergene werden vermehrt produziert, wenn die Pflanzen unter Stress stehen“, erklärt Barbara Bohle, Leiterin des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien. „Das ist etwa bei Hitze, Trockenheit, Nahrungskonkurrenz sowie bei erhöhter Belastung durch Umweltschadstoffe wie Ozon, Schwefel- und Stickoxide der Fall.“ Ein zusätzlicher Faktor ist, dass Luftschadstoffe auch einen direkten schädlichen Einfluss auf die Atemwege von Allergikern haben und somit zur Verstärkung der allergischen Symptome beitragen. Die klimatischen Veränderungen haben nicht allein Einfluss auf Pflanzen, sondern auch unmittelbar auf den Menschen. Ganz besonders auf jene mit andauernden oder immer wiederkehrenden Erkrankungen. „Das Wetter selbst macht nicht krank. Allerdings kann es den Verlauf und die Intensität von Erkrankungen beeinflussen“, erläutert der Biologe Holger Westermann, Chefredakteur von menschenswetter.de bzw. menschenswetter.at, eine Service-Plattform für wetterempfindliche Menschen.
Asthma-Anfall bei Gewitter
Bei Menschen mit Pollenallergie und Asthma spielt der Einfluss des Wetters in vielerlei Hinsicht eine Rolle. Besonders sehr hohe Temperaturen können für sie zum Problem werden. In Zeiten anhaltender Hitze ist – vor allem in Großstädten –die Atemluft durch Ozon und Feinstaub belastet, was Asthmaanfälle auslösen kann. Fehlt dazu die Abkühlung in der Nacht, verschlechtert sich die Schlafqualität, der Organismus kann sich nicht ausreichend erholen und wird vulnerabler gegenüber Pollen. Geht schließlich ein – vermeintlich erlösendes – Sommergewitter nieder, quellen Pollen auf und platzen, wobei eine große Menge Allergene freigesetzt werden, die wiederum ein hohes Risiko für Asthma-Attacken bedeuten.
Neue Services in Pollen-App
Basierend auf dem Wissen, dass Gewitter asthmatische Beschwerden auslösen und drastisch verschlimmern können, wurde die Pollen-App des Österreichischen Pollenwarndienstes anlässlich des zehnjährigen Jubiläums weiterentwickelt und um neue Services ergänzt.
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