"A schene Leich"
Der Simmeringer Zentralfriedhof ist um eine Attraktion reicher - dem Bestattungsmuseum.
Von den Ehrengräbern, über die Feuerbestattung und den Uniformen für den letzten Weg gibt es Wissenswertes über die Wiener Begräbniskultur.
(siv). Uns Wienern sagt man ein besonderes Verhältnis zum Tod nach. Wenn schon der Tod unvermeidlich ist, so feiern wir in wenigstens mit einer "schenen Leich". Wie sich der letzte Weg des Menschen geändert hat, sieht man im Bestattungsmuseum, das vor Kurzem unter der Aufbahrungshalle 2 am Zentralfriedhof eröffnet wurde.
Reform gescheitert
Heutzutage sind Begräbnisse recht kostenintensiv. Das war unter Joseph II. noch anders. Der Vertreter der Aufklärung erließ 1784 eine Begräbnisordnung. Verstorbene mussten ohne Kleider und Sarg, nur in einen Sack eingenäht, beerdigt werden. Über einen Klapmechanismus wurde der Verstorbene aus einem wiederverwendbaren Sarg ins Grab entlassen. So konnten Ressourcen geschont werden und die Leichen schneller verwesen. Allerdings musste der Kaiser nach bereits einem Jahr die Verordnung wieder zurücknehmen, da sich großer Widerstand in der Bevölkerung regte.
Einblick in Begräbniskultur
Neben den Ideen von Joseph II. erfhren Besucher noch allerlei Wissenswertes um den Tod und Begräbnisse. So gewährt das Museum einen Einblick in die Geschichte der Wiener Friedhöfe, über die Entwickung der Grabformen oder den Mikroosmos am Friedhof.
Das Museum hat von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16.30 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 4 Euro, der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren ist frei. Führungen sind nach Anmeldung möglich, es gibt auch Audioguides.
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