Business Lunch mit Daniela Stepp
Neu in der bz: Menschen aus dem Bezirk geben Wirtschaftsinterviews in ihren Stammlokalen. Daniela Stepp wählte das Kaffeehaus Orlando di Castello auf der Freyung.
Was ist das Besondere am Ersten Bezirk?
Es ist das Zentrum der Stadt, wo sich alles trifft: Kunst, Kultur, Museen und Parks. Das Schöne hier ist, dass alles fußläufig erreichbar ist.
Was sind aus wirtschaftlicher Sicht die größten Herausforderungen?
Wir werden vorhandene Flächen fair aufteilen und dabei auf einen guten Mix achten. Es darf beispielsweise nicht sein, dass in einem Viertel nur Event-Gastronomie angesiedelt ist. Außerdem muss die Versorgung optimal gewährleistet sein. Wichtig ist, dass auch die Grätzel abseits der Toplagen berücksichtigt und wirtschaftlich belebt werden.
Eine große Herausforderung stellt aber auch die Absiedlung von Firmen dar. 2016 zieht beispielsweise die Erste Bank mit ca. 2200 Mitarbeitern aus der Innenstadt weg. Das bedeutet natürlich einen enormen Kaufkraftverlust für den Bezirk. Wir müssen hier natürlich so schnell wie möglich neue Investoren finden.
Was ist für das Textilviertel geplant?
Hier besteht ganz besonders dringender Handlungsbedarf, da etwa jedes vierte Geschäft leer steht. Wir wollen alle Betroffenen - Bewohner, Wirtschaftstreibende und Institutionen - an einen Tisch holen und gemeinsam schauen, wo sich das Viertel hinentwickeln soll. Besonderes Augenmerk wollen wir auf Aufenthaltsbereiche legen, sprich das Wohlfühlen im Grätzel ist wichtig. - Auch für die Geschäfte.
Wie soll es im Bäckerstraßenviertel weitergehen?
Die optimale Lösung um den Zwist zwischen Lokalbesitzern und Bewohnern beizulegen, wäre die Beibehaltung der Wohnstraßenregelung mit einem Nachtfahrverbot. Ob dies möglich ist, wird bis Juni geprüft.
Und hinsichtlich der Verkehrsberuhigung?
Im Vordergrund stehen jetzt natürlich die Bewohnerparkplätze, die im ganzen Bezirk umgesetzt werden. Absoluten Vorrang hat das Bäckerstraßenviertel.
Generell wollen wir die Aufenthaltsqualität im Bezirk verbessern, aber unter Berücksichtigung aller Interessen und mit Augenmaß. Bürgerbeteiligung ist wichtig.
Zur Person
Daniela Stepp, Jahrgang 1979, startete ihre politische Karriere als Landesschulsprecherin für Tirol, ehe sie sich an der Uni Wien engagierte.
Zudem war sie stellvertretende Generalsekretärin für den Bund sozialdemokratischer Akademiker (BSA).
2003 wurde Stepp Bezirksrätin für die Innere Stadt, von 2005 bis 2006 Klubvorsitzende der der SPÖ Innere Stadt und seit 2006 Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin.
So schmeckt´s:
Die bz meint: Ein sehr vornehmes Lokal in der typischen Kaffeehaustradition, die zu Wien gehört wie das Riesenrad oder der Stephansdom.
Kostprobe:
Ein Cappuccino, wie er besser nicht sein könnte: Der Milchschaum, auf den der Kenner Wert legt, ist leicht und luftig, auch der Espresso ist vollmundig im Geschmack.
Zum Speisen gab es einen "Lemon Bliss"-Kuchen, ein köstliches Teiggericht mit Zitronencreme, und eine "Ménage à Trois", einen Imbiss mit feinster Schokalade, verfeinert mit Nougat.
Orlando di Castello, Freyung 1
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7.30 bis 23 Uhr, Samstag von 9 bis 23 Uhr und Sonntag von 9 bis 22 Uhr. Warme Küche immer bis 22 Uhr.
Telefon: 01/5337629
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