Lehre
Eine Allrounderin im Hotel Bristol
Dass man in einem Hotel mehr lernen kann als Koch und Kellner, zeigt Elisabeth Schimpf im Hotel Bristol. Dort macht sie alles vom Pagen bis zum Concierge.
INNERE STADT. Der Sprung von der Technischen Chemie zur Hotellerie ist ein relativ großer. Genau diesen hat Elisabeth Schimpf gemacht, um das zu finden, was sie wirklich machen möchte. "Hotel- und Gastgewerbeassistentin", so der offizielle Name ihres Lehrberufs. Dieser ist aber nicht auf die Küche, den Service und die Rezeption begrenzt. "Ich bin jetzt in meinem dritten Jahr und habe noch immer nicht jeden Bereich des Hotels durch", so Schimpf.
Als eine Art Allroundtalent ist sie täglich im Hotel Bristol am Kärntner Ring unterwegs. "Ich war schon im Service, wo ich beim Aufbau des Frühstücksbuffets geholfen oder Kaffee serviert habe, aber auch bereits in der Personalabteilung, in der ich viel organisieren musste und Newsletter geschrieben habe", erzählt Schimpf von ihrer Lehre. Alles in der Praxis von der Pike auf zu lernen, ist der 22-Jährigen wichtig. "Ich wollte mich nie belehren lassen, das ist auch der Grund, warum ich nicht auf der Uni geblieben bin. Da ist mir Learning by Doing um einiges lieber", lacht Schimpf.
Lehre in einem Luxushotel
Damit, dass ihre Lehre in einem Luxushotel mitten in der Innenstadt beginnt, hatte Schimpf nicht gerechnet. "Ich wollte unbedingt eine Lehrstelle in einem nennenswerten Hotel, also habe ich mich einfach beworben", sagt Schimpf und spricht damit auch gleich eine Empfehlung aus. "Man sollte es auf jeden Fall versuchen, auch wenn es eine Lehrstelle in einem eher gehobenen Hotel ist." Voraussetzungen gibt es so gut wie keine. Nur das Englisch sollte beim Lehrantritt einigermaßen sitzen, da man in der Hotellerie kaum darum herumkommt. "Ich lerne in der Berufsschule zusätzlich noch Italienisch und Französisch, was für mich eine Chance ist, die ich unbedingt nutzen möchte", sagt Schimpf.
Auch Weiterbildungen und Wettbewerbe seien nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: "Man sollte wirklich jede Möglichkeit nutzen, um etwas zu lernen. Man weiß nie, wann man das brauchen könnte", so Schimpf. Schließlich öffne einem diese Lehre auch die Türen zu Arbeit auf der ganzen Welt. "Theoretisch könnte ich überall in Hotels arbeiten", freut sich Schimpf.
Gerade Berufe in der Gastronomie haben den Ruf, sehr stressig zu sein. "Fixe Bürozeiten gibt es nur selten", erklärt Schimpf, "aber wenn man der Typ dafür ist, kann das auch ein Vorteil sein." Langweilig werde einem in dem Job nur selten. Durch das kalte Wasser hilft im Bristol der "Buddy": Ein erfahrener Lehrling steht einem anfangs zur Seite und hilft bei Schwierigkeiten. "Das macht die ersten Schritte im Berufsleben um einiges angenehmer."
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