Grätzel-Polizei für den 1. Bezirk
Die Polizei setzt in der Innenstadt auf ein neues Konzept, um den Kontakt zu Anrainern zu verbessern.
INNERE STADT. Der Grätzel-Polizist ist keine neue Erfindung: Früher hat der Inspektor nicht nur über jede Ecke in seinem Revier Bescheid gewusst, er hat auch viele der Bewohner persönlich gekannt und täglich in den Geschäften vorbeigeschaut. Natürlich sind die Beamten auch heute sehr gut darüber informiert, was in ihrem Zuständigkeitsbereich los ist.
"Die Grätzel-Polizisten sollen den Kontakt zu den Bürgern aber noch um ein Stück verbessern. Wir wollen den Menschen die Sorgen und Ängste nehmen. Sie sollen wissen, dass man sich immer an jemanden wenden kann, der sich die Probleme anhört", sagt Bezirksinspektor Rudolf Mohr.
Seit Anfang des Jahres ist Mohr Sicherheitskoordinator im Polizeikommando Innere Stadt am Deutschmeisterplatz 3. Er steht dabei in engem Kontakt zu den Beamten, geht aber auch selbst auf Streife: "Für mich als Koordinator ist es wichtig, dass ich weiterhin sehe, was auf den Straßen los ist. Nur so kann die Vertrauensbasis zu den Bürgern noch verbessert werden." Die offizielle Bezeichnung der Grätzel-Polizisten laute Sicherheitsbeauftragte, so Mohr weiter.
2017 in ganz Wien
Begonnen hat man mit dem Konzept "Gemeinsam sicher" schon im vergangenen Jahr, dabei wurde verstärkt auf Bezirke außerhalb des Gürtels gesetzt. Nun folgen die Innere Stadt, die Landstraße und Simmering. Im restlichen Teil von Wien werden ab Februar bzw. März die Grätzel-Polizisten eingeführt. Schon jetzt sehe man, dass das Konzept aufgeht, so Gruppeninspektor Christian Ulrich: "In der Innenstadt ist zum Beispiel das Bermuda-dreieck beim Schwedenplatz ein Ort, an dem gute Kommunikation der Beamten mit den Lokalbetreibern und den Geschäften sehr wichtig ist. Wir erfahren dann immer gleich, wenn etwas los ist, und können auch schon vorher präventiv handeln."
Eine weitere Aufgabe des Grätzel-Polizisten besteht darin, dass man nicht nur ein Beamter in Uniform, sondern auch ein Gesicht für die Bewohner ist. "Man soll sich nicht nur einfach an die Polizei wenden, man soll auch wissen, wer der Polizist ist, man soll die Beamten kennen. Oft passieren Straftaten, weil sich die Menschen nicht trauen, zum Telefon zu greifen und uns anzurufen. Aber wenn man den Beamten schon vom Sehen kennt, gelegentlich plaudert und man sich vielleicht sogar freut, wenn man uns begegnet, dann schafft das genau das Vertrauen, das wir erreichen wollen", ist sich Ulrich sicher.
Gemeinsam sicher
Die Grätzel-Polizisten werden im Auftrag des Innenministeriums ins Leben gerufen. Die Erfahrungen und Ergebnisse werden laufend evaluiert. So kann der Alltag wieder gemeinsam sicher gemacht werden.
Nähere Informationen im Internet unter www.gemeinsamsicher.at
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