Arm, ärmer, alleinerziehend
Heute ist Tag der Alleinerziehenden
Der 28. September ist der Tag der Alleinerziehenden. In Österreich gibt es rund 167.000 Familien mit Alleinerziehenden. Der Großteil davon, nämlich 91 Prozent, sind Frauen und Mütter, die sich alleine um die Kinder und deren Wohl sorgen. Und das auf Kosten ihres Einkommens und ihrer Pension: 75, 4 Prozent müssen Teilzeitjobs annehmen. Die meisten leben in Armut oder sind akut armutsgefährdet.
ÖSTERREICH. „Armut von Alleinerziehenden und ihren Kindern ist ein Zeichen gesellschaftlicher Benachteiligung - das zeigt sich in der Coronakrise mehr denn je", sagt sagt NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter anlässlich des Internationalen Tages der Alleinerziehenden: „Wir lassen sehenden Auges zu, wie sich Frauen zwischen Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung, Alltag und Gesamtverantwortung für das Durchkommen der Familie aufreiben und dabei in prekäre Verhältnisse und in die Armut rutschen“,
Alleinerziehende haben höchstes Armutsrisiko
Rund 167.000 Familien mit Alleinerziehenden gibt es in Österreich, davon sind 91 Prozent Frauen. Die Quote derer, die Teilzeit arbeiten, liegt bei 75,4 Prozent. "Wir wissen, dass Teilzeitarbeit der größte Risikofaktor für Altersarmut ist. Wir wissen, dass Alleinerziehende und ihre Kinder das höchste Armutsrisiko haben", so Brandstötter. NEOS-Familiensprecher Michael Bernhard: „Wir wissen auch, dass der Familienbonus hauptsächlich den besser verdienenden ,klassischen’ Familien zugute kommt und die Förderlandschaft in Österreich nach wie von einem traditionellen Familienbild geprägt ist. Und dennoch schafft es auch diese Regierung nicht, mit wirksamen Maßnahmen gegenzusteuern.“
Alleinerzieherinnen werden gesellschaftlich benachteiligt
Armut von Alleinerziehenden und ihren Kindern ist keine Einzelschicksal, sondern ein eindeutiges Zeichen von gesellschaftlichen Benachteiligung. Das zeigt sich jetzt in der Coronakrise mehr denn je. "Alleinerziehende waren von den Schulschließungen im Frühjahr am stärksten betroffen“, so Brandstötter. „Für diese Familien ist Planungssicherheit aber existenziell notwendig, daher muss die Regierung alles daran setzen, dass die Schulen offen bleiben, auch wenn die Infektionszahlen jetzt wieder steigen.“ Bernhard: „Ein konservatives Rollenbild darf nicht weiter finanziell attraktiver und das Maß aller Dinge sein. Nur wenn wir es endlich schaffen, dass Alleinerziehende nicht weiter eine Randgruppe und Bittsteller unserer Gesellschaft sind, erhöhen wir auch die Chancen aller Kinder - unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern.“
Was ist deine Meinung zu diesem Thema? Schreib im Kommentarfeld, was du darüber denkst und diskutiere mit anderen Leserinnen und Lesern!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.