Seltsamer Besuch...

Foto: Anna Steinacher

SELTSAMER BESUCH IN DER HEILIGEN NACHT
Heiliger Abend in der Oberhaselgrube in Sillianberg. Alle waren fort zur Mitternachtsmette gegangen. Nur die alte Bäuerin blieb daheim und hütete das Haus.
Während sie in der Küche herumhantierte, um für die später Heimkommenden das gewohnte Brauchtumsessen – Fleischsuppe und Geselchtes mit Sauerkraut – vorzubereiten, hörte sie plötzlich sonderbare Geräusche.
Unheimliche Schritte, ein Trippeln, ein Klopfen, ein Stampfen draußen auf der Treppe vor dem Haustor. Um Himmels Willen! Lieber Gott hilf!
Was ist denn da los, mitten in der Hl. Nacht? Wer kommt da die Stiege herauf?
die Altbäuerin wusste sich keinen Rat. Sie war schutzlos und ganz allein.
Das Geräusch hörte nicht auf.
Vortäuschend, dass sie nicht allein sei, schrie die Frau ins Haus: „Våtå, kimm schnell mit´n Gewehr! Schnell!“
Es trippelte, trappelte und polterte weiter.
Wild entschlossen, mit einem dicken, langen Ast bewaffnet, sperrte die Bäuerin das Haustor auf. Und – was sah sie?
Einen Ziegenbock. Dieser schaute verdutzt die vor Schreck erstarrte Frau an.
Von qualvoller Angst erlöst, bracht die Geplagte nun das arme Vieh zurück in seinen Stall.
Jetzt hatte die alte Bäuerin den heimkehrenden Mettebesuchern aber viel Aufregendes zu erzählen, denn unheimlich war diese Heilige Nacht für sie gewesen, verursacht durch ein verirrtes, armes Ziegenböcklein.

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