Jubiläum
20 Jahre Bio vom Berg: "Anfangs wurden wir für unsere Idee belächelt"

(v.l.n.r.): MPreis Geschäftsführer Peter Paul Mölk, Bio vom Berg Geschäftsführer Björn Rasmus, Obmann Simon Wolf und Alt-Obmann Heinz. | Foto: Michaela Plattner
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Bio vom Berg feiert 20 Jahre – und reflektiert über die Ereignisse der letzten zwei Jahre. Die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg und die hohe Inflation nehmen Einfluss auf die heimische Landschaft. Tun der Erfolgsgeschichte des Unternehmens aber keinen Abbruch.

Heinz Gstir war Vorreiter seiner Zeit. Vor 20 Jahren setzte der Bio vom Berg-Alt-Obmann gemeinsam mit anderen heimischen Bio-Bergbauern eine für viele unverständliche Vision in die Tat um: Ganz Tirol sollte in den Genuss ehrlicher heimischer Bio-Lebensmittel von herausragender Qualität aus klein strukturierten landwirtschaftlichen Betrieben kommen. "Anfangs wurden wir für unsere Idee belächelt", sagt der Milchbauer. "Damals hieß es, Tirol sei eh von Haus aus 'Natur pur'. Bio war nicht so in den Köpfen der Menschen verankert, wie es heute der Fall ist.“

Mittlerweile hat Bio vom Berg mit Anton Mölk und dem Unternehmen MPreis einen starken Partner für die Vermarktung im Handel gefunden. Während das Unternehmen im Gründungsjahren zirka 300'000 Euro Umsatz erwirtschaftete, schaffte es 2017 die Marke von 10 Millionen Euro zu knacken. Allerdings änderte sich das Selbstverständnis im Laufe der Jahre nicht. Geschäftsführer Björn Rasmus erklärt: "Unsere Ziele sind nicht Gewinnmaximierung und schnelles Wachstum – sondern eine gesunde, nachhaltige Weiterentwicklung der Marke." So setze das Unternehmen auf Hochwertigkeit, Qualität über Quantität und bemüh sich gleichzeitig, die Produktvielfalt weiter auszubauen. 

Herausfordernde Situation

"Zugebenerweise ist die derzeitige Situation herausfordernd", sagt Rasmus. Auf Grund der Corona-Pandemie, aber auch des aktuellen Ukrainekriegs und die daraus resultierende hohe Inflation, sind viele Bürgerinnen und Bürger gezwungen, stärker auf ihre Ausgaben zu achten und greifen beim Lebensmitteleinkauf vermehrt auf konventionelle Ware zurück. "Unser Absatz stagniert aber aktuell auf einem hohen Niveau", so der Geschäftsführer weiter. Der Umsatz von Mai 2021 verglichen mit Mai 2022 sei konstant. 

Dennoch hinterfragt Bio vom Berg auf allen Seiten die Preise. "Wir haben nur Erfolg, wenn wir weiterhin Produkte verkaufen. Werden diese zu teuer, verlieren wir Kunden", sagt Rasmus. Allerdings muss man bedenken, dass die Bauern – welche alle Familienbetriebe sind – die Betriebsmittelkosten tragen müssen. "Vielen Dinge erschliessen sich mir auch nicht. Aber die Diskussion, warum jetzt alles teurer ist, endet oft mit: Weil jetzt alles teurer ist." Zu einem gewissen Grad, müsse das Unternehmen die Dinge einfach so akzeptieren, wie sie sind.

Klimakrise als Antrieb

Antreiben würde Bio vom Berg vor allem die Klimakrise. Die Bio- und Berglandschaft, so das Unternehmen, hat die Antworten. "Wir sind Menschen mit Passion und stehen hinter unserer Arbeit – überzeugt davon, dass unsere Marke eine gute Zukunft finden kann. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist und bleibt unglaublich wichtig für Tirol.“ Als kleine Organisation könne sich Bio vom Berg jeder Zeit auch an die Bedürfnisse seiner Kundschaft anpassen. Rasmus: "Am Ende des Tages sind wir ja von ihnen abhängig."

Das Ziel von Bio vom Berg ist, sich immer weiter zu entwickeln. Dazu will das Unternehmen auch über die Grenzen Tirols hinaus expandieren. "Mit einem Partner, der absolut bereit dazu ist“, sagt Obmann Simon Wolf. Einiges gäbe es schon. Mit Südtirol, zum Beispiel, besteht bereits eine sehr langjährige Kooperation. "Aber wir werden dieser nochmal einen kräftigen Schub geben. Es gibt noch sehr viel Luft nach oben", so Wolf. Das Unternehmen wolle sich für die Zukunft stärken – und nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn die Dinge brenzlig werden. "Es stecken auch noch viele Produkte in der Pipeline. Weil wir eben spüren, dass viele für die Zusammenarbeit mit uns offen sind."

Partnerschaft mit MPreis

Auch MPreis-Geschäftsführer Peter Paul Mölk ist höchst motiviert: "Nachhaltigkeit passiert nicht von heute auf morgen", sagt er. "Es ist ein Prozess, an dem immer weiter gearbeitet werden muss.“ Seiner Meinung nach, ist Bio vom Berg noch nicht ganz oben in der "Lebenskurve" der Marke. Es gehe noch weiter Bergauf. "Auch, wenn nicht immer alles einfach ist." Für MPreis ist Bio vom Berg der fünft größte Lieferant. Derzeit umfasst das Sortiment des Unternehmens mehr als 160 Produkte und 380 unterschiedliche Artikel – von 200 in den Filialen von MPreis erhältlich sind. Neu sind die Bio-Weine. "Und die Auswahl wird nur zunehmen", sagt Melk. 2020 haben Nachhaltigkeit, Regionalität und Kulinarik an Bedeutung gewonnen. Dazu hätte auch Bio vom Berg beigetragen: "Das Unternehmen treibt das Bewusstseinsbild immer weiter voran."

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