Brüllendes Schweigen – von Christine Frei

INNSBRUCK. Was geht in einer vor, die überlebt und zurückkehren darf, in die Stadt, die sie nicht mehr haben wollte, weil sie nach den Nürnberger Gesetzen ‚ein Mischling 1. Grades’ und damit den arischen Tiroler Mitschülerinnen nach dem Anschluss nicht mehr als Schulkollegin zuzumuten war. Sie hat den Kindertransport in die Niederlande überlebt, während ihre Cousine 1942 nach Auschwitz gebracht wurde. Inge Brüll, um die es in der neuesten Produktion des Generationentheaters unter anderem geht, hat sich entschieden, sich zu erinnern und zu sprechen. Mit allen Konsequenzen auch für die eigene Lebensführung. Andere haben geschwiegen, weil sich niemand wirklich für ihre Geschichte interessiert hat.

‚Sie sind um 40 Jahre zu spät dran’, meinte eine, die ebenfalls 1939 mit dem Kindertransport nach England gebracht wurde und deren Erinnerungen bislang noch nirgends abgedruckt sind. Das Schweigen und Verdrängen ist nach wie vor sehr manifest in dieser Stadt. Und immer wieder schlägt einem der Satz entgegen: Man müsse doch endlich mal gut sein lassen. Und jene Frau, die so lange nicht gesprochen hat, meinte zuletzt nur lakonisch:

‚Wissen Sie, was wirklich grässlich ist. Die Geschichte wiederholt sich unentwegt.’ Auch dem möchte das Theaterprojekt ‚Brüllendes Schweigen’ nachgehen.

Es spielen:
Rosmarie Aufderklamm, Margot Gasse, Sonja Krejci, Walter Plattner,
Karin Schebesta, Gigi Schneider, Karin Schrittwieser

Autorin / Bühnenfassung: Christine Frei
Künstlerische und dramaturgische Beratung: Andrea Hügli
Recherche / Leitung: Gertraud Kopp
Ausstattung: Nikolaus Granbacher

Premiere am 26. Mai 2011 um 20 Uhr!
weitere Vorstellungen: am 28.und 30. Mai, 7. und 8. Juni um 20 Uhr
Nachmittagsvorstellung: am Sonntag, 29. Mai um 18 Uhr,
Schulvorstellungen: am 31. Mai, 1., 9. und 10. Juni, 11 Uhr
diemonopol: Egger-Lienz-Str. 20 (hinter dem Eurospar), 6020 Innsbruck

Kartenbestellung und Infos unter: gertraud.kopp@gmx.at; Tel: 0664-2425 993
www.diemonopol.net
Kartenpreis: 12 Euro, für SeniorInnen 10 Euro, für Studierende 6 Euro

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