Pradl
Die Digitalisierung des Grabsteins

Peter Lutz (r., GF "Stein Wernig") und Mathis Hüttl (l.) wollen gemeinsam die Grabsteine innovativ weiterentwickeln. | Foto: Dag
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Die Grabsteine von "Stein Wernig" können bald mit Bildschirmen und QR-Code ausgestattet werden.

„Alles wird digitalisiert. Warum nicht auch der Grabstein?“, sagt Mathis Hüttl. Der 24-jährige Programmierer beschäftigt sich seit zwei Jahren mit diesem Projekt. Die Idee ist, die Erinnerung an geliebte Menschen, die verstorben sind, aufrechtzuerhalten und eine Vernetzung innerhalb der Angehörigen zu gewährleisten. Dafür wird ein Bildschirm in den Grabstein integriert und mit einem QR-Code versehen, der in den Stein eingraviert ist. Mit einer App am Handy wird dieser QR-Code eingescannt und bietet einem mehrere Optionen. Die Bildschirme können auch in bereits bestehende Grabsteine und Grabkreuze eingebaut werden. Um sie vor allen Witterungen zu schützen, werden die Steine mit einer Plexiglasscheibe versehen. Betrieben wird der Bildschirm zurzeit durch Batterien, wobei das Endziel Solarenergie ist. Verwalten kann die Daten, die dann auf dem Bildschirm aufscheinen, nur ein Angehöriger. Dieser ist auch zuständig für alle datenschutzrechtlichen Belange.

Viele Funktionen

„Die Angehörigen können einen Text über den Verstorbenen verfassen und auch Fotos von Meilensteinen hochladen, wie beispielsweise vom ersten Schultag oder von der Hochzeit. Auch gibt es ein virtuelles Kondolenzbuch und die Möglichkeit, eine virtuelle Kerze anzuzünden. Sowohl die angezündete Kerze als auch der Eintrag ins Kondolenzbuch wird mit einem Zeitstempel versehen, sodass man weiß, wer das Grab wann besucht hat.“ Ziel ist es, die App länderübergreifend zur Verfügung zu stellen. „Es ist egal, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat. Man kann sich gemeinsam an den Menschen erinnern“, so Hüttl. "Zu Allerheiligen kann man auch immer gemeinsam mit der Familie das Grab besuchen, auch wenn man Kontinente entfernt voneinander ist", schließt sich Peter Lutz, Geschäftsführer von "Stein Wernig" in Pradl, an. Die Angehörigen können sogar die Lieblingslieder des Verstorbenen zum Profil hinzufügen. „Anhören kann man sich das über Kopfhörer. Wir wollen den Friedhof als Ort der Pietät und Ruhe erhalten.“ Lutz ist froh, dass Mathis Hüttl mit dieser Idee auf ihn zugekommen ist: „Wir als innovatives Unternehmen wollen uns immer weiterentwickeln. Seit Urzeiten werden Verstorbene auf Stein- und Höhlenwänden verewigt. Wir entwickeln das weiter und fügen die neuzeitliche Technologie in die althergebrachte Praktik“, erklärt er.

Peter Lutz (r., GF "Stein Wernig") und Mathis Hüttl (l.) wollen gemeinsam die Grabsteine innovativ weiterentwickeln. | Foto: Dag
Der "smarte Grabstein" vereint Tradition mit Innovation. | Foto: Dag
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